Alexandre Dumas

Petra Bohm | Posted 26/05/2009 | Autoren | Keine Kommentare »

Er lag vergessen in verschiedenen Archiven. Jetzt wurde er vom Staub befreit und sofort zum Helden der französischen Leser: “Der Graf von Sainte-Hermine”, der bislang verschollene Abenteuerroman von Alexandre Dumas. – Die literarische Sensation nach 135 Jahren entdeckt!

Alexandre Dumas (1802-1870) ist einer der berühmtesten französischen Schriftsteller und ein Meister des historischen Abenteuerromans. Er war der Sohn eines Generals Napoleons. Die bekanntesten Werke des politisch interessierten und aktiven Romanciers sind “Der Graf von Monte Christo”, “Die drei Musketiere” und “Der Mann mit der eisernen Maske”. Die Erstveröffentlichungen seiner Romane erfolgten meist als Fortsetzungsromane in den Feuilletons von Zeitungen, so auch sein letztes Werk “Der Graf von Sainte-Hermine”. Dumas’ Bücher wurden in rund hundert Sprachen übersetzt.

Das literarische Werk Alexandre Dumas’ ist ein einziges großes Historiengemälde. “Falls Gott mir noch fünf Jahre schenkt, dann kann es mir gelingen, die Geschichte Frankreichs vom 13. Jahrhundert bis heute umfassend darzustellen”, schrieb Dumas, und fast hätte er sein Ziel erreicht. Doch ausgerechnet die Zeit Napoleon Bonapartes, die der Romancier als Kind selbst miterlebte, sei in seinen Romanen unberücksichtigt geblieben, dachte man. Bis 1990 – 120 Jahre nach dem Tod des Autors der renommierte Dumas-Forscher Claude Schopp Teile eines Manuskripts, das genau diese Epoche abdeckt, in der Pariser Nationalbibliothek entdeckte. Als Fortsetzungsroman war es 1869 im Moniteur universel erschienen; danach hat Dumas den Text beinahe vollständig für die Veröffentlichung in Buchform bearbeiten können, bevor er starb. Claude Schopp hat das Manuskript in 15-jähriger akribischer Arbeit wieder zusammengefügt. Nun liegt der Roman erstmals in deutscher Sprache vor, übertragen von Melanie Walz, die für ihre Übersetzungen von Charles Dickens, Jane Austen, Marcel Proust und Antonia S. Bayatt u.a. mit dem Zuger Übersetzerstipendium und dem Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis geehrt wurde.
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“Der Graf von Sainte-Hermine” ist ein Abenteuerroman par excellence: Hector de Sainte-Hermine, letzter Spross eines Adelshauses, das durch die Französische Revolution beinahe ausgelöscht wurde, befindet sich in einer herben Zwickmühle. Seinem Vater durch das Versprechen gebunden, der Wiedererrichtung der Monarchie zu dienen, begeistert er sich zusehends für Napoleon. Verzweifelt tritt er der imperialen Armee bei, um sein Dilemma durch den Tod auf dem Schlachtfeld zu lösen – doch das will ihm einfach nicht gelingen. Im Gegenteil, er macht sich überaus verdient, ist er doch am Ende derjenige, dessen tödliche Kugel den britischen Admiral Nelson in Trafalgar trifft…

Auf der Website des Blanvalet-Verlages findet man in einem großen Special zum Buch neben einer Leseprobe auch dieses spannende Gespräch mit dem Herausgeber über die Wiederentdeckung des Romans

1040 Seiten

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