Journalistin als Medienopfer: «Hundert Frauen»
Petra Bohm | Posted 26/10/2009 | Belletristik | Keine Kommentare »
Sex, Lügen und Schlagzeilen…
Martina Zöllner ist Redaktionsleiterin beim Südwestrundfunk und hat nun nach ihrem Erfolgserstling «Bleibtreu», in dem sie ihren Journalistenalltag romanhaft verarbeitet, ein zweites Buch vorgelegt.
«Hundert Frauen» hat die erfolgreiche Redakteurin einer Lokalzeitung Roberta Ostertag zu Themen befragt, über die sie sonst nicht sprechen wollen, und deren Antworten zu einem Buch zusammengefasst. Für Roberta ist diese schriftstellerische Tätigkeit ein Ausbruch aus ihrer journalistischen Routine, mit der sie ihren eigenen Stil pflegen kann. Leider hat das Buch unerwartete Konsequenzen: Ein Boulevardblatt unterstellt Roberta, sie habe sich mit einer der Frauen selbst porträtiert, die in ihrem Geständnis ein Verhältnis zu einem Staatssekretär im Bundesbildungsministerium offenbarte. Um dieser Unterstellung entgegenzutreten, trifft sich die Journalistin mit dem Politiker, dem die Behauptung ebenso unangenehm ist wie ihr, und mit dem sie sich eine gemeinsame Strategie gegen die Yellow Press überlegen will.
Klug, pointiert und selbstironisch schreibt Zöllner über die harte Medienwelt, über Frauen und ihre Ängste und den Preis, den eine erfolgreiche Karrierefrau für den Erfolg zahlen muss…