“Die große Rezession” von Nikolaus Piper
Petra Bohm | Posted 05/11/2009 | Uncategorized | Keine Kommentare »
Eine spannende Reise durch die amerikanische Finanzwelt…
Obwohl das Thema auf den ersten Blick eher anstrengend klingt, ist es dem Wirtschaftskorrespondent der Süddeutschen Zeitung gelungen, ein Buch zu schreiben, dessen Lektüre nicht nur informativ und spannend, sondern durchaus auch unterhaltsam ist. Es ist zu merken, dass Piper zuvor auch schon Sachbücher für Kinder verfasst hat, denn erkann auch komplizierte ökonomische Sachverhalte leicht verständlich beschreiben.
Nicht ohne Grund bekam der Autor jüngst den “Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2009″ verliehen, dessen Motto “Wirtschaft verstehen lautet. Die Jury war sich einig, dass das Buch das Thema der Wirtschaftskrise hervorragend beleuchtet. “…Nikolaus Piper gelingt es aufzuzeigen, dass sie zu verhindern gewesen wäre. Er macht sogar deutlich, an welchen Stellen man hätte eingreifen können und müssen”, sagte Laudator Stefan Eikelmann bei der Verleihung.
Die Vereinigten Staaten stehen mitten in einem epochalen Umbruch. Die zweite große Weltwirtschaftskrise, die am 15. September 2008 in New York ausgebrochen ist, hat die Ursache in den unverantwortlichen Exzessen an der Wall Street, aber noch mehr in fundamentalen globalen Ungleichgewichten. Amerika hat über seine Verhältnisse gelebt und China hat seinen Handel auf dem Rücken anderer Länder ausgedehnt. Die Ungleichgewichte werden jetzt korrigiert und Millionen Menschen müssen darunter leiden.
Es zeigt sich, dass die USA ihre Wirtschaftsprobleme nicht mehr alleine lösen können. Die Zeiten, in denen die Wall Street den Puls der Weltwirtschaft bestimmte, sind unwiderruflich vorbei. Doch Präsident Barack Obama hat die Chance, die Führungsrolle der nach wie vor dominierenden Wirtschaftsmacht der Welt im Kapitalismus des 21. Jahrhunderts neu zu definieren.
“Dieses Buch ist ein Bericht darüber, wie aus einer Reihe zunächst unscheinbarer Einzelereignisse und Fehlentwicklungen die größte Finanz- und Wirtschaftskrise seit über zwei Generationen wurde. Es ist der Versuch, diese Große Rezession in den Kontext anderer großer Krisen des Kapitalismus zu stellen und erste Lehren daraus zu ziehen. Dies geschieht in großer Demut. Wie andere Ökonomen und Wirtschaftsjournalisten hatte ich zwar einige der Krisensymptome früh erkannt – das wachsende Handelsdefizit der USA, die sinkende Sparquote der Amerikaner, exzessive Schuldenquoten bei der Finanzierung von Firmenübernahmen -, ich unterschätzte aber die Dimension der Gefahr völlig.” Nikolaus Piper
Nikolaus Piper ist Wirtschaftskorrespondent der “Süddeutschen Zeitung” in New York. Er arbeitete für die “Badische Zeitung”, den “Vorwärts”, “Associated Press” und die “Zeit”. Von 1999 bis 2006 war er Wirtschaftschef der “Süddeutschen Zeitung”. Piper ist Träger des Ludwig-Erhard-Preises und Autor mehrerer Sach- und Kinderbücher. Für seine “Geschichte der Wirtschaft” bekam er den Jugendliteraturpreis. Am 8. Oktober wurde Piper für “Die große Rezession” mit dem Deutschen Wirtschaftspreis 2009″ ausgezeichnet.
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