Literarische Fernsehwoche vom 14.12.- 20.12.2009
Petra Bohm | Posted 11/12/2009 | Fernsehtipps | Keine Kommentare »
die wöchentlichen Literaturtipps fürs TV
Montag, 14. Dezember 12.00h 3sat: Was liest du?
Mit: Götz Alsmann (Grimme-Preisträger). Jürgen von der Lippe ist diese Woche insgesamt mit acht Folgen von “Was liest du?” zur Stelle und macht zusammen mit seinen Gästen Lust auf Literatur und Vorlesen. (Wdhlg). Danach: Folge 2
Montag 14. Dezember 23.00h ORF2: les.art – Österreichische Literatur
Der Österreicher: tolerant und auf Ausgleich bedacht? Oder ein so genannter “Wallungsmensch”, aufbrausend und um Aufmerksamkeit heischend – gleichermaßen bekannt als “Herr Karl” oder “Mundl”? Zu beiden Befunden kommt der weltweit renommierte Kulturwissenschaftler William M. Johnston in seinem neuen Werk “Der österreichische Mensch”. Doch so schwer es schon ist, eine österreichische “Wesensart” zu benennen, ohne ins Klischee abzudriften – noch diffiziler ist es, österreichische Literatur dingfest zu machen. “les.art” unternimmt dennoch den Versuch. Gäste im Studio: Clemens J. Setz, Literat der jungen Generation, der es zuletzt auf die Shortlist zum deutschen Buchpreis gebracht hat und ein Doyen der österreichischen Literatur: Friedrich Achleitner, Vertreter der legendären “Wiener Gruppe”. Bereits Stammgast der Sendung ist Literaturkritikerin Sigrid Löffler. Durch die Sendung führt wie immer Dieter Moor.
Montag, 14. Dezember 23.45h NDR: Bücherjournal
Das Bücherjournal präsentiert seit mehr als 30 Jahren Neues vom Büchermarkt: deutsche und internationale Romane und Sachbücher, vom Bestseller bis zum Geheimtipp. Die vorgestellten Bücher: Barney Hoskyns: Tom Waits – Ein Leben am Straßenrand, Biografie, Svenja Goltermann: Die Gesellschaft der Überlebenden, Sachbuch, Chris Howland: Yes, Sir!, Autobiografie, Barbara Klemm: Straßen Bilder, Fotoband, Jean-Louis Fournier: Wo fahren wir hin, Papa?, Roman, Essay, Feridun Zaimoglu: Hinterland, Roman, Maurice Sendak / Filmstart: Bei den wilden Kerlen, Kinderbuch/Film
Dienstag, 15. Dezember 22.30h WDR: west.art – Bücher mit Christine Westermann
Kurz vor Weihnachten empfehlen Ihnen Christine Westermann und Werner Köhler ihre Lieblingsbücher aus diesem Winter. Im Studio mit dabei sind die Schauspielerin Fritzi Haberlandt und der Hörbuch- und Synchronsprecher Christian “The Voice” Brückner. Spannendes Lesevergnügen garantiert.
Mittwoch, 16. Dezember 22.05h RBB: Lolita (USA1997)
Eine weitere filmische Variante der skandalträchtigen, gleichnamigen Romanvorlage von Vladimir Nabokov. Humbert Humbert, ein englischer Gentleman in den Vierzigern, zieht mit seinem Charme Frauen unwiderstehlich an. Doch Humberts stille Begierde gilt ausschließlich Kindfrauen. Als Humbert 1947 als College-Professor für französische Literatur nach Neuengland reist, verfällt er dort der 14-jährigen Dolores, Tochter seiner Zimmerwirtin. Damit beginnt eine tragische Liebe zu dem frühreifen Mädchen. Schließlich ziehen die beiden gemeinsam durch die USA, und der Professor muss erkennen, dass das gefunden geglaubte Paradies, der Vorhof der Hölle ist …
Mittwoch, 16. Dezember 22.15h RTL: stern TV
Zu Gast bei Günter Jauch ist die Autorin Lara Juliette Sanders (“Einfach davongeflogen”).
Donnerstag, 17.Dezember 20.05 SF1: Oase im Elend – Lotti Latrous im Slum von Abidjan
(Doku 2009) Sie hat Tausenden das Leben gerettet und wurde deswegen 2004 zur Schweizerin des Jahres gewählt. Doch dafür habe ihre Familie einen hohen Preis bezahlen müssen, sagt Lotti Latrous. Die heute 56-Jährige entschloss sich vor zehn Jahren für ein Ehe- und Familienleben auf Distanz, um dafür in einem der ärmsten Elendsviertel in der Elfenbeinküste das Hilfswerk Centre l\’Espoir auf- und auszubauen. Und während sie den Leidenden in Afrika Liebe bringt, ist das Leiden innerhalb der Familie noch immer nicht ganz abgeklungen. Das Buch ist im Wörthersee Verlag erschienen.
Donnerstag, 17. Dezember 0.00h ORF2: Der Name der Rose (F/1985)
Düsteres Mittelalter mit Sean Connery in der Hauptrolle. Im Gegensatz zu Umberto Ecos Buch konzentriert sich Annaud in seiner Verfilmung ganz auf die vordergründigen Aspekte der Kriminalgeschichte. Herausgekommen ist ein pompös inszenierter, spannungstechnisch solider historischer Krimi, der damit eine ganze Modewelle anschob.
Freitag, 18. Dezember 20.15 ARD: Der kleine Lord (GB/1980)
Die schon oft verfilmte Geschichte von Frances Hodgson Burnett in ihrer besten Variante. Der oft unterschätzte Routinier Jack Gold (“Ed Murrow”, “Der Schrecken der Medusa”, “Der Mann aus Metall”) inszenierte die Story zwar rührselig, aber dennoch nicht kitschig. Ihm gelangen gute Milieubeschreibungen von Arm und Reich im viktorianischen Zeitalter mit einem Appell zur Menschlichkeit und einem großartig agierenden Alec Guinness. Der achtjährige Ceddie lebt mit seiner verwitweten Mutter im Armenviertel von New York, ohne seine adelige Herkunft zu ahnen. Bis ihn sein Großvater, der Graf von Dorincourt, zu sich nach England holt, um ihn zu seinem standesgemäßen Erben zu erziehen. Der verbitterte alte Herr ist hartherzig, dünkelhaft und geizig, doch schon bald verfällt auch er Ceddies warmherzigen Charme…
Freitag, 18. Dezember 0.00h SWR: Besser Lesen!
Der Stargeiger Daniel Hope und der Journalist Rolf Hosfeld sind zu Gast bei Walter Jansons Sachbuchsendung “besser lesen” in der Berliner Landesvertretung Rheinland-Pfalz.
Samstag, 19. Dezember 19.50h 3sat: bookmark
Empfohlen werden “Genie der Menschlichkeit. Albert Schweitzer” von Friedrich Schorlemmer und die Reihe Kunst zum Hören bei Hatje Cantz.
Sonntag, 20. Dezember 12.00h SF1: Paul Nizon – Schreiben, um Leben zu gewinnen
Filmporträt des Schweizer Schriftstellers von Peter K. Wehrli zum 80. Geburtstag von Paul Nizon. Als Grenzgänger auf dem Grat zwischen «Deutsch und Welsch» trägt Paul Nizon, wie kaum ein zweiter Schweizer, bewusst zum Austausch zwischen den Kulturen bei. Er durchlebt sein Schriftstellertum mit geradezu bestürzender Radikalität, denn der Abschluss jedes Buches bedeutet auch eine entscheidende Wende in seinem Leben. Er «schreibt sich frei» aus den Zwängen des bürgerlichen Lebens, denn: Der Beruf des Künstlers «ist der einzige Beruf, der dem Leben gerecht wird».
Nizon wurde am 19. Dezember 1929 in Bern geboren. Seit 1977 lebt er in Paris. In Frankreich erscheinen alle seine Werke in Übersetzungen. Sie werden dort diskutiert, als seien sie die Bücher eines französischen Autors.
Sonntag, 20. Dezember 23.30h ARD: Druckfrisch
Moderator Denis Scheck besucht Schriftsteller und stellt Neuerscheinungen vor. Er lobt und lästert über die aktuellen Bestseller, spricht Empfehlungen aus, sagt aber auch, welche Bücher reine Zeitverschwendung sind. Belletristik, Krimis, Sachbücher, Biographien oder Kochbücher – nichts ist vor ihm sicher.