Rätselhafte Schönheit
Frauke Schlieckau | Posted 26/06/2010 | Sachbuch | Keine Kommentare »Die Mona Lisa von Leonardo da Vinci ist wohl eines der bekanntesten Gemälde der Welt. Seit fast fünfhundert Jahren zieht sie uns in ihren Bann – wenn auch oft mehr auf Abbildungen als im Original, das nicht nur enttäuschend klein, sondern vor allem stets von einer fingerdicken Glasscheibe und staunenden Besuchermengen verdeckt ist…
Aber was ist das Faszinierende an diesem Bild? Weshalb ist die Mona Lisa zur Pilgerstätte für Kunstliebhaber geworden? Die Antwort ist nicht einfach zu finden. Anmutig und geheimnisvoll zugleich, scheint die Renaissanceschönheit, die auch unter dem Namen La Gioconda bekannt ist, von ihrem exponierten Posten im Louvre aus den Betrachter ins Visier zu nehmen. So als wolle sie sagen: „Ich weiss alles über Dich“. Für uns hingegen ist die Mona Lisa bis heute eine rätselhafte Erscheinung geblieben, denn sie selbst gibt nur wenig von sich preis. Kein Wunder also, dass sich die Forschung seit Jahrhunderten intensiv mit der geheimnisvoll lächelnden Dame beschäftigt.
Auch der italienische Wissenschaftler Roberto Zappari begibt sich mit seinem Buch „Abschied von Mona Lisa“ einmal mehr auf die Spuren der Entstehungsgeschichte des berühmten Porträts und betritt dabei tatsächlich Neuland. Mit „Abschied von Mona Lisa“ erzählt Roberto Zapperi eine geheimnisvolle Geschichte aus den Anfängen des 16. Jahrhunderts: vom Hofleben in Urbino mit seinen galanten Amouren, von Kardinälen und Dichtern, von einem unehelichen Kind an der päpstlichen Kurie, von Leonardo da Vincis Tätigkeit in Rom. Und schliesslich erfahren wir auch, wie und für wen das Gemälde entstand, das Leonardo nach dem Tod des Auftraggebers zu seinem neuen Gönner nach Frankreich mitnahm und nun die Hauptattraktion des Louvre in Paris ist.
Roberto Zapperi gelingt es in diesem Buch, die wahre Geschichte der „Mona Lisa“ zu rekonstruieren. Es heisst, soviel sei verraten, Abschied nehmen von “Mona Lisa”…