“Scheiterhaufen” – so nennt sich der magische Krimi von Derek Nikitas, der verganges Wochenende meine Krimilektüre war. “Scheiterhaufen” handelt von drei Frauen, die miteinander in Verbindung stehen. Im Zentrum steht Lucia, die Zeugin am Mord ihres Vaters wird, deren Mutter am Tod des Vaters beteiligt war und deren Leben aus den Fugen gerät. Ihr zur Seite steht Greta, eine sehr mitfühlende Polizistin, der im eigenen Leben das Mitleid abhanden gekommen ist. Die bemitleidenswerteste Figur ist Tan, die Freundin der Figur des Mörders, die sich vor lauter Versuchen es allen Recht zu machen, eine Grube nach der anderen gräbt.

Auch drei zentrale Bilder einen die drei Frauen: Liebe, die entweder ungerechtfertigt verteilt oder viel zu wenig ausgelebt wird. Gewalt, die sich in alle Nischen schleicht und eine Mythologie, die Lucia von ihrem verstorbenen schwedischen Vater geerbt hat. Die mythologischen Sprünge werden immer stärker und überstrahlen stellenweise die Realität.

Und so wird das Buch im dritten Teil – ja, auch drei Teile – immer schwächer und der Leser wird müder. Wir kriegen mehr Greta und weniger Lucia und wie sagt schon ein altes Sprichwort: “Drei sind einer zuviel.”