Mario Vargas LLosa
Petra Bohm | Posted 12/10/2010 | Autoren, Belletristik, Veranstaltungen und Preise | Keine Kommentare »Mal ganz ehrlich – haben Sie schon ein Buch des frisch gekürten Literatur-Nobelpreisträgers gelesen? Nicht? Na dann wird es aber Zeit…
Die Jury entschied sich für ihn wegen seiner »Kartografien von Machtstrukturen und seiner energischen Bilder des individuellen Widerstands, der Rebellion und Niederlage«. Der peruanische Romanautor und Essayist ist vor allem stets als politischer Autor aufgetreten.
Das klingt nach Anspruch – und natürlich muss es das auch, denn für Feierabend-Liebesromane bekommt man schliesslich keinen Nobelpreis.
Wer sich also an Llosa’s Werk wagt, sollte etwas Geduld und Konzentration mitbringen, denn seine Romane erschliessen sich selbst den Rezensenten von NZZ oder FAZ nicht immer auf den ersten Blick. Seine wichtigsten Werke: “Die Stadt und die Hunde”, “Das grüne Haus”, “Das Fest des Ziegenbocks” und “Das böse Mädchen”.
“Das grüne Haus” gilt inzwischen als Klassiker denn es handelt sich um einen der großen lateinamerikanischen Romane, die seit Mitte der sechziger Jahre Aufsehen erregten und der europäischen Literatur eine ungeahnte Erwiderung und Bereicherung boten. Mario Vargas Llosa wurde im Jahr des Erscheinens, 1966, gerade dreißig Jahre. Es ist wohl sein komplexestes Werk, dasjenige, worin die lateinamerikanische Lebenserfahrung am reichsten Gestalten und Geschichten hervorgetrieben hat.
Als Taschenbuchausgabe im Suhrkamp Verlag hat es einen durchaus erschwinglichen Preis und “nur” etwas mehr als 500 Seiten – warum sollte man es da nicht einfach mal wagen?