Nicci Frenchs’ Bücher mochte ich schon immer. Anfangs glaubte ich noch, dass es sich um eine Autorin handelt. Bald war allerdings klar:  hier ist ein Ehepaar am Werk, das schreibend gut miteinander funktioniert. Das erste Buch, das ich vor Ewigkeiten las, war „Der Glaspavillon“ und nun also „Die Komplizin“:

Ja, es ist ein Krimi und ja, es gibt auch einen Mord. Wirklich wichtig ist die Tat allerdings nicht. Vielmehr ist es das Psychogramm einer jungen Frau, die zwischen zwei Beziehungen steht und die mit der Geschwindigkeit in ihrem Leben überfordert ist. Die Protagonistin Bonnie – eine Lehrerin in Sommerpause – versucht eine Band zusammenzustellen, um einer alten Freundin einen Gefallen zu tun. Nach einigen tollpatschigen Proben und ersten Amourösitäten, gibt es einen Toten. Wer der Mörder ist – die einzige Schwachstelle des Buches – tut nichts zur Sache: Spannend wird hier, wie die einzelnen Personen damit umgehen.

Zarte Gefühle kriegen hier einmal mehr Raum als Splatter und Blut und das ist eine willkommene Abwechslung. Schön, von einem Paar zu lesen, das literarisch so gut mit einander funktioniert.