Venushaar

Petra Bohm | Posted 11/04/2011 | Autoren, Belletristik | 2 Kommentare »

Michael Schischkin © Yvonne Böhler

Im deutschsprachigem Raum ist der russische Autor Michail Schischkin, der seit 1995 in Zürich lebt, nahezu unbekannt. In Russland dagegen wurde er als bisher einziger Schriftsteller mit den drei wichtigsten Literaturpreisen des Landes ausgezeichnet. Im März ist die Übersetzung seines Romans Venushaar auf Deutsch erschienen…

Michail Schischkin betont, dass er kein Emigrant sei, sondern aus privaten Gründen in die Schweiz gezogen ist. In Moskau hatte er eine Schweizerin kennengelernt und zog 1995 nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes nach Zürich. Die Bücher des perfekt Deutsch sprechenden Schriftstellers werden inzwischen in mehr als 14 Sprachen übersetzt und erscheinen neben Russland unter anderem in Italien, Frankreich, den USA und sogar in China, aber ausgerechnet in den deutschsprachigen Ländern findet man die älteren Romane nicht mehr in den Buchhandlungen. Das dürfte mit “Venushaar”, erschienen bei der DVA, nicht passieren.

»Warum haben Sie Asyl beantragt?« Diese Frage muss der namenlose Erzähler in “Venushaar” mehrfach täglich ins Russische übersetzen. Wie Autor Michail Schischkin arbeitet er als Dolmetscher für die Schweizer Einwanderungsbehörde bei Vernehmungen von Flüchtlingen aus der ehemaligen Sowjetunion. Doch beim Übersetzen des fremden Leids legt sich seine eigene Lebensgeschichte wie eine zweite Schicht um die Worte. Auch er ist ein Emigrant, der sich nach denen sehnt, die er nicht mehr um sich hat: nach seiner Frau und seinem Kind. Und plötzlich treten dem Dolmetscher neben seinen eigenen Erinnerungen und Gefühlen auch Geschichten aus anderen Welten und Zeiten entgegen.

“Venushaar” ist ein Meisterwerk der modernen Literatur, das von der Überwindung des Todes durch die Liebe und das Wort erzählt. Ein komplexes, monumental angelegtes, philosophisch wie ästhetisch nach den Sternen greifendes Buch von »einem der originellsten Autoren der russischen Literaturszene«, wie die Neue Zürcher Zeitung schreibt. Das angesehene „Times Literary Supplement“ stellt Michail Schischkin in eine Reihe mit Tolstoi, Dostojewski und Puschkin.

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Das Schweizer Fernsehen hat ein Portrait über den bei uns wenig bekannten Autor produziert

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Titel:
Venushaar: Roman

ISBN-13:
9783421044419

Autor:
Michail Schischkin

Verlag:
Deutsche Verlags-Anstalt

2 Comments

  1. Kerstin Wudzke says:

    Klingt toll und das Buch ist sicher interessant.. ich liebe unbekannte Schriftsteller, weil der Name mir wirklich nichts sagt. Mal schaun.. ich würd es supergern lesen und auch Rezension drüber schreiben, ich bin ein Bücherwurm und für alles offen ;-)

  2. markus says:

    ich hatte das buch damals auf russisch gelesen und es war+ist ziemlich berühmt in russland

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