Giovannino Guareschi?
Petra Bohm | Posted 01/05/2011 | Autoren, Belletristik, Literatur im Kino | Keine Kommentare »Den Namen habt ihr schonmal gehört? Kleine Hilfestellung: “Don Camillo und Peppone” kennt Ihr aber bestimmt…
Giovannino Guareschi wäre heute 103 Jahre alt geworden. Viel zu früh verstarb er 1968 an einem Herzinfarkt. Der italienische Journalist, Karikaturist und Schriftsteller wurde vor allem durch seinen satirisch-politische Roman über Don Camillo und Peppone bekannt, in dem er mit pointiertem Humor und heiterer Ironie den Kleinkrieg zwischen dem Dorfpfarrer Don Camillo und dem starrköpfigen, kommunistischen Bürgermeister Peppone karikierte. Literarische Vorlage für das Dörfchen irgendwo in der Po-Ebene, war Brescello in dem später auch die großartigen Filme mit Fernandel gedreht wurden.
In einer Epoche des kalten Krieges versöhnten die pointenknisternden Erlebnisse eines rauflustigen Landpfarrers und seines hitzköpfigen politischen Rivalen durch ihre verblüffende Komik und verschmitzte Lebensklugheit. Die politischen Konflikte im heutigen Italien bezeugen erneut die zeitlose Aktualität dieses Bestsellers.
Guareschi arbeitete zunächst als Redakteur des “Corriere Emiliano” in Parma, später als Chefredakteur der humoristischen Wochenzeitung “Bertoldo”. 1943 geriet er für 2 Jahre in deutsche Kriegsgefangenschaft.
Seine ersten Romane “Das Schicksal heißt Clothilde”(1942) (auch herrlich skurill) und “Carlotta und die Liebe”(1944)(eine aus heutiger Sicht etwas sehr angestaubte Komödie) waren seine ersten Romane, sind aber bei uns weitestgehend unbekannt geblieben. Nach Kriegsende gründete er die satirische Wochenzeitschrift “Candido”, die er bis 1961 leitete. Dort erschienen auch die ersten Geschichten über Don Camillo und Peppone.
Guareschi ließ dem Erfolg noch mehrere Fortsetzungen folgen: Don Camillo und seine Herde (1953), Genosse Don Camillo (1963), Don Camillo in Rußland (1963) sowie Don Camillo und die Rothaarige, die aber leider alle nur ein Abklatsch der ersten Geschichte waren. Auch die Verfilmung in den 80ern mit Terence Hill als Don Camillo war nur ein schwacher Abklatsch des Originals.
Deshalb: lieber das Original lesen. Etwas angestaubt, aber immer noch lustig!