Dieser mystische Roman ist von Arthur Brühlmeier ausdrücklich auch für Erwachsene angelegt, ursprünglich hat er die Geschichte aber für seine Enkelinnen erdacht. Ein einfühlsamer Jugendroman um die Frage: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Die Antwort des Schweizer Pädagogen und Pestalozzi-Experten in seinem Plot ist: Eindeutig ja – aber nicht im Himmel, sondern in einer Art “Zwischenwelt”. Dort landen nämlich die Kinder Jessy und Jim, die beide jung sterben. In der neuen Zwischenwelt gibt es einiges zu lernen: schweben, ohne Uhren auskommen, Unarten ablegen, die Einsamkeit aushalten und vieles mehr. Die Erinnerung an das frühere Leben bleibt jedoch bestehen. Als sich Jessy und Jim kennenlernen entwickeln sich schnell Gefühle, die später zu Liebe werden.

Doch auch im Jenseits geht das “Leben” weiter, gibt ein Erwachsenwerden und auch dort ist es kompliziert. Der Weg in höhere Sphären ist mit dem Schicksal vieler anderer Menschen verflochten und so ergibt sich eine Fülle von dramatischen, komischen, aber auch traurigen und besinnlichen Episoden. Brühlmeiers Jenseits ist noch nicht “der Himmel”, es gibt dort auch düstere Orte und leidende Seelen.

Der pädagogische Ansatz in diesem Buch ist unverkennbar, doch er wird auf angenehme und auch humorvolle Weise vermittelt. Da geht es um Tugenden wie Fleiß, Wahrheitsliebe, Zuverlässigkeit und Treue und um Konsequenzen des eigenen Handelns. Brühlmeiers Botschaft: Was wir einmal an inneren Werten erschaffen, wird uns für ewig erhalten bleiben.

Dr. Arthur Brühlmeier, Jahrgang 1934, wirkte zuerst als Lehrer an der Volksschule, dann – nach seinem Studium der Pädagogik und Psychologie – als Dozent in der Lehrerbildung. Sein Spezialgebiet ist das Leben und Werk Johann Heinrich Pestalozzis. 2007 erschien sein wichtigstes pädagogisches Werk «Menschen bilden», das auch ins Englische und ins Estnische übersetzt wurde. Mit «Jessy und Jim» legt er nun seinen ersten Roman vor. Der Autor lebt gemeinsam mit seiner Frau in Oberrohrdorf (Schweiz).