Lynchjustiz aus Dänemark
Bettina Apelt | Posted 16/06/2011 | Krimi | Keine Kommentare »Groß ist die Freude, wenn ein Krimi aus Skandinavien auf dem Nachtisch landet. Diese Woche war es mal wieder soweit. „Schweinehunde“ von dem Geschwisterpaar Lotte und Sören Hammer, so lautet die Lektüre.
Das Buch als typisch skandinavisch zu bezeichnen, trifft es nicht ganz. Dennoch: Natürlich vergisst das Ermittlerteam nicht mehrmals zu erwähnen, dass es in Dänemark beheimatet ist. Das Ermittlerteam ist groß, ohne Schranken bei Personal-und Materialkosten darf der Kommissar Konrad Simonsen bei seinem Fall werken. Das ist selten, für den Fall aber durchaus verständlich.
Fünf tote Männer, bis zur Unkenntlichkeit zugerichtet, hängen in einer Turnhalle und werden dort von zwei kleinen Kindern gefunden. Es dauert bis der Hintergrund klar wird, dann ist das Ermittlerteam aber neben der eigentlichen Aufgabe fast genauso damit beschäftigt, die Gerüchte im Zaun zu halten. Als nämlich bekannt wird, dass es sich bei den Mördern wahrscheinlich um Missbrauchsopfer gehandelt hat, haben die Menschen, die gefunden werden sollen, plötzlich viele Freunde. Das erleichtert die Suche nach den Mördern nicht gerade.
Es sind starke Charaktere, die das neue Autorenduo erschafft. Charaktere, denen man auf den 500 Seiten gerne folgt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Ironie, die in ganz vielen Zeilen mitschwingt. Gewöhnt man sich, lernt man das zu schätzen. Alles in allem kein Jussi Adler-Olsen, aber durchaus annehmlich.