Paranoia harmoniert mit Sarkasmus
Bettina Apelt | Posted 22/06/2011 | Krimi | Keine Kommentare »Ungefähr vor einem Jahr habe ich Helen Fitzgeralds „Furchtbar lieb“ gelesen und habe es verschlungen. Nun schreibt die ehemalige Sozialarbeiterin also ihr zweites Buch, wieder mit ihrer konfusen Protagonistin Krissie und ich habe auch dieses Buch geliebt.
„Letzte Beichte“ handelt von besagter Krissie, die nach einer wilden Drogenphase und einem traumatischen Erlebnis bei dem unter anderem ihre beste Freundin starb, ihren Frieden gefunden hat. Sie lebt in glücklicher Eintracht mit Freund Chas und ihrem kleinen Sohn und beginnt einen Job als Bewährungshelferin. Eigentlich klingt das noch ganz harmonisch, aber bereits der Klappentext verrät, dass es gefährlich wird: Wenn man den Kollegen küsst, Speed nimmt oder Heroin schmuggelt. Ganz so schlimm wie es das Cover vermuten lässt, wird es dann aber doch nicht. Die Gefahr stellt sich mitunter nur fast ein und Krissies eigene Ängste werden beklemmend beschrieben. Typisch für die Autorin, dass die Gefahr dann plötzlich von ganz woanders kommt.
Herrlich fand ich wie Fitzgerald den Leser eintauchen lässt in die Paranoia von Krissie, die mit sehr viel Sarkasmus aufgelockert wird. Dass die Mutter mitunter mehr Sympathie für den Schwiegersohn hat ist befremdlich, aber nicht negativ zu erachten. Hier kriegt jeder seine Rolle, sympathische Überzeichnung inklusive.
Unbedingt lesen, beide Teile: Unvergleichlich. Und das Beste: Jedes Buch funktioniert für sich allein.