Doppelt hält besser
Bettina Apelt | Posted 25/01/2012 | Krimi | Keine Kommentare »Wenn zwei Leute gemeinsam an einem Text schreiben, wirkt das oft mühsam zusammengestückelt. Wenn zwei Autoren gemeinsam an einem Buch schreiben, bewegen sich oft zwei Autoren so auf einander zu, dass statt der doppelten Ausdruckskraft, eine halbe Geschichte rauskommt. Nicht so bei dem Autorenpaar Nicci French. Alle Bücher, die ich von Nicci Gerrard und Sean French – das sind die beiden, wenn sie grad nicht Nicci French spielen – gelesen habe, waren gut. Nun also der erste Teil von einer siebenbändigen Serie. „Blauer Montag“ heißt das fast 500 Seiten dicke Buch und bildet den Auftakt.
In ihrem viel geliebten London erkennt die Psychotherapeutin Frieda Klein, das mit ihrem Patienten etwas nicht stimmt. Während dieser unaufhörlich von seinem drängenden Kinderwunsch spricht, verschwindet der 5-jährige Matthew. Wäre halb so schlimm, sähe Matthew nicht genauso aus, wie das Wunschkind ihres Patienten. Es gilt also die Polizei dezent zu überzeugen, dass man da mal nachschauen müsste und wie sein kann, was eigentlich gar nicht möglich ist.
Es sind spannende Handlungsstränge, die sich dem Leser hier offenbaren. Bis zum Schluss wartet das Autorenpaar mit einer überraschenden Wendung nach der anderen auf. Dass die Hauptprotagonistin so deutlich gezeichnet ist, lässt fast darüber hinwegsehen, dass man Psychotherapeuten nach der Lektüre dieses Buches etwas skeptisch gegenüber steht. Aber es soll ja auch kein Lehrbuch sein. Also gespannt auf die anderen sechs warten. Jedes Jahr erscheint ein Neues. Und wenn Sie es noch nicht getan haben, dieses Buch lesen: Passt zum Wetter.