Ihr autobiografischer Erfahrungsbericht «Lockruf Saudia» avancierte gleich nach Erscheinen zum Bestseller. Nun legt Teresa Fortis ihren Debütroman «Die Ausreisserin» vor. Die Rohfassung dazu schrieb sie bereits 1979 und der Zeitgeist der Siebziger schwingt in jeder Zeile mit…

Die Geschichte spielt in den Sechziger- und Siebzigerjahren, der Zeit der Jugendrevolten und Hippiebewegung. Lisa, blutjung und aufmüpfig, lebt in zerrütteten Familienverhältnissen. Ihre Beziehung zur Mutter ist stark belastet, der Vater Alkoholiker. Nachdem sich dieser förmlich zu Tode gesoffen hat, tritt ein neuer Mann ins Leben von Lisas Mutter, der das Mädchen ständig kritisiert und es bevormunden will. Die Spannungen und Streitereien eskalieren und Lisa beschliesst, von zu Hause auszureissen.

Auf ihrem abenteuerlichen «Tramp», der sie an den Genfer See führt, dringt das Mädchen in eine baufällige, unbewohnte Villa ein, wo sie Schutz vor Regen und Kälte sucht. Doch sie ist nicht die einzige Bewohnerin dieses Unterschlupf. Ein geheimnisvoller alter «Gaukler» entdeckt das mittellose Mädchen. Es entwickelt sich eine intensive, fast zärtliche Bande zwischen den beiden. Gemeinsam treten sie in Genf als Strassenkünstler auf, bis Anatol, der Gaukler, sie eines Tages unvermittelt und ohne Abschied zu nehmen verlässt und ihr in einem Brief mitteilt, dass er eine Mission zu erfüllen habe.

Lisa erkrankt und scheint verloren. Doch unerwartet trifft Hilfe ein und was dann geschieht, hätte sich die 14-Jährige in ihren kühnsten Träumen nicht auszumalen gewagt…

Der Roman «Die Ausreisserin» steckt voller Abenteuerlust und Überraschungen. Der Plot ist so lebendig und wirklichkeitsnah, dass man erahnt: hier steckt viel eigenes Erleben der Autorin drin. Und nicht zuletzt tragen ein trockener Humor, originelle Running Gags und bewegende inneren Befindlichkeiten der Protagonistin Lisa dazu bei, dass die rund 170 Seiten dann viel zu schnell ausgelesen sind.

Leseprobe

Teresa Fortis wurde 1957 in Bern geboren und wohnt heute in der Nähe von Thun. Nach Abschluss der Handelsschule liess sie sich zur Kosmetikerin ausbilden und Jahre später zu ihrem damaligen Traumberuf als Air-Hostess. Sie stand fünf Jahre lang in den Diensten von Saudi Arabian Airlines und heuerte danach für zwei Jahre bei Crossair an. Wiederum kehrte sie der Schweiz den Rücken und zog nach Tunesien, wo sie, nebst Ehefrau und Mutter eines Sohnes, Mitinhaberin eines Cafés war. Seit 1997 lebt sie wieder in der Schweiz und beschäftigt sich mit zeitgenössischer Kunst und der Schriftstellerei. Nach dem autobiografischen Erfahrungsbericht «Lockruf Saudia», der zum Bestseller avancierte, ist “Die Ausreisserin” ihr Debütroman.