Internatsbücher habe ich seit „Hanni und Nanni“ nicht mehr gelesen. Nun also ein Krimi, der an einem elitären College spielt. Etwas befremdlich, aber durchaus ein Ausflug in andere Gefilde, der sich lohnt…

In „Schweig still, mein Mädchen“ wird die junge Claire tot in ihrem Zimmer aufgefunden. Milch tropft ihr aus der Brust und schnell wird der Hilfslehrerin Madeline klar, dass Claire vor kurzem entbunden haben muss. Es dauert fast bis zur letzten Seite bis geklärt ist, wo das Kind abgeblieben ist, was der Kindesvater damit zu tun hat und wer Interesse daran hätte, das ungeborene Leben zu vertuschen. Die vielen facettenreichen Verdächtigen im Elite-College werden so anschaulich geschildert, dass keine Langeweile aufkommt.

Neben dem durchschnittlich spannenden Krimi-Kitzel ist hier vor allem das Milieu interessant. Durch die Lektüre des Buches habe ich mehr Einblick in ein potenziellen Lehreralltag erhalten, als befreundete Lehrer, das wiedergeben hätten können. Ein Ausflug in ein anderes Metier: Kann man machen.