Nilpferde unter dem Haus
Petra Bohm | Posted 20/07/2012 | Autoren, Belletristik | Keine Kommentare »Der Schweizer Dramatiker und Schriftsteller Hansjörg Schneider (Komissär Hunkeler) hat sich die Fähigkeit zu staunen bewahrt – und Tagebuch geschrieben. Über einen Zeitraum von zehn Jahren hielt er die Glücksmomente fest, die der Tag bringt, und die Alpträume, die ihn in der Nacht heimsuchten…
Der Literaturclub hat den Autor und sein Buch vorgestellt. Hansjörg Schneider wacht oft um drei Uhr morgens auf und notiert seine Träume. Er träum von seiner verstorbenen Frau und seiner Mutter, aber auch von Katzen und eben auch einmal von einem Nilpferd. Er notiert Lektüren, Begegnungen, Projekte. Und immer wieder führt die dichteste Gegenwart zurück in die Vergangenheit, die ihn nicht loslässt: seine Jugend im sinnenfeindlichen Mief der fünfziger und sechziger Jahre, das Leben mit seiner verstorbenen Frau Astrid, seine Erfolge und Niederlagen als Schriftsteller. In der direkten, klaren Sprache, die seine Leser aus den Hunkeler-Romanen schätzen, protokolliert Hansjörg Schneider sein Leben – schonungslos gegen sich und die Welt, berührend und mit lakonischem Humor.
Hansjörg Schneider, geboren 1938 in Aarau, arbeitete nach dem Studium der Germanistik und einer Dissertation unter anderem als Lehrer, als Journalist und am Theater. Mit seinen Theaterstücken ist er einer der meistaufgeführten deutschsprachigen Dramatiker, seine Hunkeler-Krimis führen regelmäßig die Schweizer Bestsellerliste an und sind mit Mathias Gnädinger in der Hauptrolle verfilmt worden. 2005 wurde er mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet. Er lebt als freier Schriftsteller in Basel und im Schwarzwald.