„Souvenirs“ ist ein ganz wunderbarer Roman über das Leben, die Liebe, das Alter und den Tod – große Themen, die mit leichter Hand, aber nicht oberflächlich beschrieben werden…

Das Buch ist durchsetzt mit Erinnerungsstücken, Souvenirs aus dem Leben berühmter und auch unbekannter Menschen, die den Leser kurz an ihren Geschicken Anteil nehmen lassen und sich dann wieder zurückziehen. Im Mittelpunkt der Rahmenhandlung steht ein junger angehender Autor, der sich, da es mit der Inspiration für den großen Durchbruch etwas hapert, als Nachtportier in Paris verdingt.

Als wir ihn kennen lernen, hat er es gerade nicht leicht. Sein geliebter Großvater, der im Krieg wie durch ein Wunder einen Granatenangriff überlebt hat, wird Opfer eines Stücks Toilettenseife: Nachdem er im Bad auf ihr ausgeglitten ist, stirbt er nach längerem Siechtum in einem Pariser Krankenhaus, den Enkel an seiner Seite. Danach geht es für den verhinderten Romancier Schlag auf Schlag: Die Großmutter verwindet den Tod des Partners nur schwer, und dass ihre Söhne hinter ihrem Rücken ihre Wohnung verkaufen, während sie im Altersheim sitzt, veranlasst sie zur Flucht mit unbekanntem Ziel. Der Vater des Erzählers hat seinerseits an seiner Verrentung zu knacken und die Mutter wird in die Psychiatrie eingeliefert. Als sich der Autor dann – auf einer Beerdigung – auch noch verliebt, ist das Gefühlschaos komplett.

Obwohl auch sehr traurige Geschichten erzählt werden, entbehrt „Souvenirs“ nicht einer zum Teil wahnwitzigen Komik und schwarzen Humors. Ein tolles Buch für den Sommer!

David Foenkinos, 1974 geboren, Schriftsteller und Drehbuchautor, studierte Literaturwissenschaften an der Sorbonne und Jazz am CIM. Souvenirs ist sein neunter Roman, der in Frankreich erneut ein großer Erfolg wurde. Seine Bücher sind weltweit in mehr als 20 Sprachen übersetzt.