Betreutes Trinken
Petra Bohm | Posted 07/11/2012 | Belletristik | Keine Kommentare »“Das Fräuleinwunder der deutschen Underground-Literatur” hat nach 3 satirischen Erzählbänden (u.a. der Überraschungs-Bestseller “Ich hatte sie alle”) nun ihren ersten Comedy-Roman geschrieben. Dessen Hauptschauplatz ist – der Titel lässt es ahnen – eine Kölner Kneipe…
Leider gibt es in diesem Leseherbst soviel Pflichtlektüre, dass es das 400 Seiten starke Paperback nach halbstündigem Diogonallesen “nur” auf meinen SUB (Stapel ungelesener Bücher) geschafft hat – aber da wartet es sehr weit oben nur auf die nächste Zugfahrt nach Köln – scheint mir irgendwie ein passender Leseort zu sein.
Der Kölner.de schreibt, dass mit Buddenkotte “…endlich mal wieder jemand so schreibt, wie das Leben tickt” und das entspricht auch meinem ersten Lese-Eindruck.
Und darum geht’s:
Doris Kindermann, genannt Doki, schlägt sich mit einer Dreiviertelstelle als Sozialarbeiterin im Jugendzentrum “Anker” durch. Zu ihrer beruflichen Unzufriedenheit und Nicht-Beziehungsfrust gesellen sich chronischer Geldmangel und eine Neigung zur Unordnung, die man nicht mehr liebevoll einfach nur als Chaos bezeichnen kann.
Als Ausgleich kehrt Doris immer öfter in ihrer Stammkneipe »Dead Horst« ein, in der die richtigen Leute die richtige Musik spielen. Dort hat sie eine zweite Familie gefunden: den stets genervten Barkeeper Toddy, den schwermütigen russischen Ex-Olympioniken Vladimir und nicht zuletzt ihrer besten Freundin Katja sowie ihrem Noch-Ex-Freund Gunnar. Doris will allen helfen – und scheitert gnadenlos.
Katinka Buddenkotte, geboren 1976 in Münster, Westfalen, erlangte in der Regelschulzeit das Abitur. Es folgten Lehr- und Wanderjahre, in denen die Buddenkotte den Betreibern von Call-Centern, Jugendherbergen und Messeständen das Fürchten lehrte. Ließ sich 1999 nach Boxen-Stopps in Berlin, Hamburg und Los Angeles in Düsseldorf nieder, um als Werbetexterin zu arbeiten und wieder damit aufzuhören. Seit 2001 freie Autorin, Vorleserin, Poetry-Slammerin und als Kolumnistin für die “Libelle – Zeitschrift für Leute mit Kindern” tätig. Aus völlig unpolitischen Gründen wanderte Frau Buddenkotte nach Köln aus, um dort zu wohnen.