Auch wenn der Titel des neuen sehr eindringlichen Romans von Carla Buckley sich auf die Gesundheitsrisiken durch Nanoteilchen bezieht – auch in der Haut von Protagonistin Dana möchte man als Leser nicht stecken…

Nicht nur, dass Dana von Ihrem Geschäftspartner finanziell ziemlich über’s Ohr gehauen wird – bei einer Gebäudesprengung, für die sie verantwortlich ist, wird eine obdachlose Frau verschüttet und getötet. Die Polizei sucht nach Schuldigen. Derweil erhält Dana die Nachricht, dass ihre Schwester Julie schwer nierenkrank im Hospital liegt. Obwohl der Kontakt zur einst geliebten Schwester seit 16 Jahren abgerissen ist, macht sich Dana auf den Weg in ihr Heimatstädtchen Black Bear. Doch sie kommt zu spät, kurz vor ihrer Ankunft verstirbt die ältere Schwester. Der Empfang durch den alkoholkranken Schwager und die schwierige, pubertierende Nichte Peyton ist alles andere als freundlich.

Abwechselnd aus Danas und Peytons Perspektive erfährt der Leser nun die Ereignisse der Gegenwart und in eingestreuten kurzen Rückblicken die Verwicklungen in der Vergangenheit, die zur Trennung der Schwestern geführt haben. Der Erzählstrang der Vergangenheit zieht den Leser in eine dramatische Familiengeschichte und lässt nach und nach das teils merkwürdige Verhalten der Protagonisten in der Gegenwart begreifen, während sich die Story in der Gegenwart zu einem Ökothriller entwickelt. Dana setzt die Nachforschungen ihrer Schwester fort, denn diese ist nur eines von zu vielen Opfern einer rätselhaften Nierenerkrankung. Gibt es eine Verbindung zur örtlichen Cremefabrik? Danas Nachforschungen gestalten sich schwierig.

Gelungene Charaktere, die eine interessante Entwicklung nehmen, ein kritischer Blick auf das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt, eine glaubwürdig gestrickte Geschichte um einen Umweltskandal – wie schon in ihrem Debüt “Die Luft, die du atmest”, in dem es um eine Pandemie ging, ist Carla Buckley eine spannende Mixtur gelungen. 450 flott gelesene Seiten im Klappenbroschur – ideale Lektüre für’s Handgepäck. Auch, wenn man die Sonnencreme im selbigen danach vielleicht misstrauisch betrachtet…