Eine gewisse Schwäche für Anais-Bücher kann ich nicht abstreiten. Eine gewisse Freude an Texten von Mareike Fallwickl auch nicht. Nun hat die Österreicherin ihr erstes Buch geschrieben. „Auf Touren“ ist im Anais-Verlag erschienen. Die Erwartungen waren also hoch…

Ihre Protagonistin Nathalie startet ihre Geschichte mit einem Missgeschick. Beim Sex mit der verheirateten Liebschaft kommt das Auto mehr in Fahrt als die Hormone: Ihr knallroter Mini gerät nahe in Richtung Totalschaden und Nathalie ist fortan auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Jeder der einmal Salzburg besucht hat, weiß, dass der öffentliche Nahverkehr dort ganz klar zu definieren ist: Man wartet und fährt Bus. Genau das will Nathalie eben aber nicht. Da sie jeden Tag von Salzburg in den Vorort Bergheim fahren muss, schwenkt sie um auf Taxi. Da ihr Verdienst darauf nicht ausgelegt ist, die Stimmung im Taxi aber ganz nett, kommt ihre eine Idee: Warum nicht den Taxifahrer mit sexuellen Gefälligkeiten bezahlen? Was beim ersten funktioniert, lässt sich auch bei Bekanntschaft Nummer zwei und drei gut durchsetzen. So dauert es nicht lange bis Nathalie drei feste Fahrer zu ihrem Bekanntenkreis zählen kann, und es hätte ewig so weitergehen können, wenn sich nicht plötzlich und unerwartet die Liebe einstellen würde: Passenderweise bei einem Ersatzfahrer.

„Auf Touren“ kommt ohne Plattheiten aus, der Autorin gelingt es Lebensfreude und eine gewisse Liebe zu ihrer Stadt Salzburg zu transportieren und eigene Bilder zu schaffen. Die Erwartungen waren hoch, aber “Auf Touren” hat nicht enttäuscht.