Endlich die Fortsetzung meines einzigen Hexen- und Vampirromans! Der 800-Seiten-Band reicht für einen ganzen Urlaub – wem das zu gewichtig ist, kann zu e-book oder Hörbuch (knapp 30 Stunden) greifen. Eine intelligente und spannende Mischung aus Geschichte, Abenteuer, Romantik und ja – Fantasy…

Schon an Band 1 “Die Seelen der Nacht” haben mich die historischen Elemente und Charaktere fasziniert, die geschickt mit der Fiktion verwoben sind. Kein Wunder: Autorin Deborah Harkness ist Professorin für europäische Geschichte an der University of Southern California in Los Angeles – für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie bereits mehrfach Stipendien und Auszeichnungen. Und so steckt in Protagonistin und Ich-Erzählerin Diana sicherlich auch einiges ihrer Erschafferin. Wer weiß, vielleicht ist diese auch eine Hexe?

“Seelen der Nacht” spielte in der heutigen Zeit. Nach einer Zeitreise befinden sich Diana und ihr Ehemann, der Vampir Matthew, in “Wo die Nacht beginnt” im Jahr 1590, zunächst im elisabethanischen England, später auf der Flucht auch in Frankreich und Prag. Diana muss dringend eine Hexe finden, die sie lehrt, ihre Kräfte zu beherrschen und gezielt einzusetzen – kein einfaches Unterfangen im Zeitalter der Hexenverbrennungen. Außerdem fällt ihr die Eingewöhnung in der Vergangenheit schwerer als vermutet, manche ihrer Forschungserkenntnisse muss sie über Bord werfen. Dabei und auf der Suche nach dem mysteriösen Manuskript Ashmole 782 versucht das Vampir/Hexenpäärchen (übrigens eine “verbotene” Liaison) möglichst wenig Spuren in der Vergangenheit zu hinterlassen, um die Zukunft – denn dorthin wollen die beiden ja schließlich zurück – nicht erheblich zu verändern. Mehr oder minder hilfreich dabei: Matthews Freundeskreis “Die Schule der Nacht” mit ihren prominenten historischen Mitgliedern Thomas Harriot, Christopher Marlowe, Sir Walter Raleigh und anderen.

Auf der Website der Autorin im Blanvalet Verlag (die zwar sehr liebevoll, aber für meinen Geschmack zu “disneymäßig” gestaltet ist) gibt es jede Menge Informationen und auch ein Gewinnspiel. Teil 2 des Buches beginnt mit einem kurzen Rückblick auf den ersten Band und am Ende “versteckt” sich ein “Libri Personae”. So funktioniert “Wo die Nacht beginnt” auch ohne Teil 1 gelesen zu haben, eine enge emotionale Beziehung zu den Hauptfiguren entwickelt man meiner Meinung nach jedoch nur, wenn man den Anfang der Liebesgeschichte der beiden in der heutigen Zeit “erlebt” hat. Also am besten “schnell” vorneweg Band 1 verschlingen.

Beide Bücher absolut empfehlenswert und – juhu – Teil 3 folgt!