Das Wesen der Dinge und der Liebe

admin | Posted 18/11/2013 | Belletristik | Keine Kommentare »

Es gibt Biografien, die sich exakt an einem Lebenslauf ausrichten; es gibt literarische Annäherungen an Personen, die wirklich gelebt haben – auf diesem Parkett bewegen sich zum Beispiel Eveline Hasler oder Alex Capus; und dann gibt es auch noch Biografien, die höchst authentisch wirken, aber Fiktion sind. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der neue Roman «Das Wesen der Dinge und der Liebe».

Erschienen ist er bei Bloomsbury Berlin, und verfasst hat ihn Elizabeth Gilbert, die Autorin von «Eat Pray Love». Auf 700 Seiten erzählt die US-Amerikanerin die Geschichte von Alma Whittaker, einer Botanikerin, die im 19. Jahrhundert nicht gelebt hat – aber damals genau so wie beschrieben hätte leben können, denn die Vita der erfundenen Botanikerin ist sorgsam in ein präzise recherchiertes historisches Umfeld eingewoben. Elizabeth Gilbert lässt in ihrem Roman viele historisch verbürgte Nebenfiguren auftreten und unzählige Reiseberichte sowie tatsächliche Geschehnisse einfliessen. Man wünschte sich, alle Biografen hätten sich so umfassend mit ihrem Thema befasst. Und alle würden so unterhaltsam und berührend schreiben. Denn das Schicksal von Alma Whittaker geht einem ans Herz und unter die Haut: Im 19. Jahrhundert gab es viele Frauen wie sie, die im männlich dominierten Wissenschaftsbetrieb keine Lorbeeren erringen konnten, aber dennoch mit Mut, Neugier und unerschütterlichem Glauben daran, das Richtige zu tun, das Wissen der Welt mehrten. Das 19. Jahrhundert war eine Zeit, in der die Wissenschaft noch nicht in einem Elfenbeinturm stattfand, sondern vor der Haustür – und eine Zeit, in der jemand wie Charles Darwin eine ganze Generation beeinflussen konnte. Wer in diese faszinierende Epoche reisen möchte, bekommt mit Gilberts neuem Buch eine gültige Fahrkarte.

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