Günter Brus: Blick zurück im Zorn

admin | Posted 22/03/2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Dass
Die gute alte Zeit,
so der Titel von Günter Brus’ Autobiographie, nicht immer gut war, macht der Künstler in der heutigen Ausgabe der Wochenzeitung
Die Zeit
sehr deutlich. Dort rechnet er nämlich mit den Wiener Aktionisten ab.

Kunst und Leben vertragen sich wie Sonne und Butter, schreibt Günter Brus in seiner eben erschienenen Autobiographie
Die gute alte Zeit
(Verlag Jung und Jung). Dieses prekäre Verhältnis gilt offenbar auch für die Vergangenheit des Künstlers, denn in der heutigen Ausgabe der Wochenzeitung

Die Zeit
rechnet Brus mit den Wiener Aktionisten ab: Otto Muehls Malerei sei "pure Scheiße" und Mühl selbst ein "Kunst-Ceaucescu mit seiner Kinderschänderei", der völlig zurecht verurteilt worden sei.

Wenig Sympathie empfindet Brus auch für seinen Künstler-Kollegen Hermann Nitsch: "Wir kennen uns fast nicht mehr." Der Grund für diese Entfremdung liegt wohl auch in Brus’ Vorsatz begründet, künftig nur mehr schreiben zu wollen. Als "international bekannter Zeichner" habe er in den vergangenen 37 Jahren rund 60.000 Zeichnungen angefertigt, erblicke aber darin keinen Sinn mehr.

"Über meine künstlerischen Bemühungen gibt es wenig zu berichten", untertreibt Brus in
Die gute alte Zeit
. Über den Wiener Aktionismus hingegen, den Brus mit Muehl und Nitsch 1964 begründete, gibt es jede Menge zu sagen, noch dazu wenn aus der Warte eines Beteiligten berichtet wird.

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