Wie kauft Thomas Glavinic seine Bücher?
admin | Posted 02/05/2007 | Autoren | Keine Kommentare »
Auch Schriftsteller kaufen Bücher aber wie und wo? Das wurde Thomas Glavinic gefragt…
Wo und wie kaufen Sie Bücher ein?
Glavinic: So etwas wie eine Stammbuchhandlung habe ich nicht. Ich bin viel unterwegs, kaufe daher oft in Bahnhofsbuchhandlungen. Oder ich gehe durch eine fremde Stadt, sehe eine Buchhandlung und fühle mich – naja, von etwas Heimatlichem angezogen, ich muß einfach hinein. Dann kaufe ich und kaufe und kaufe. So komme ich zu meinen Büchern.
Was schätzen Sie an an einer guten Buchhandlung?
Glavinic: Neben breiter Auswahl schätze ich Atmosphäre. So eine alte, stille Buchhandlung kann sehr viel Charme haben. Und wenn ich merke, daß die Buchhändlerin oder der Buchhändler mit Leidenschaft bei der Sache ist, die Literatur wirklich liebt.
Beschreiben Sie uns Ihre Traumbuchhandlung…
Glavinic: Na, was ich oben beschrieben habe, kommt dem schon recht nahe. Meine Traumbuchhandlung führt neben allen Büchern, die mich interessieren, auch Literaturzeitschriften, ich fühle mich darin wie zuhause, kann mich stundenlang umschauen, aber wenn ich eine Frage habe, hat sofort jemand für mich Zeit.
Über was ärgern Sie sich oft?
Über Kunden, die die wunderbarsten Bücher gar nicht anschauen und mit einem Roman von Dan Brown zur Kasse eilen. Sie wissen nicht, was ihnen entgeht.
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Thomas Glavinic ist 1972 in Graz geboren und schreibt seit 1991 Romane, Erzählungen und Hörspiele. Heute lebt er in Wien. Von ihm erschienen die Romane "Carl Haffners Liebe zum Unentschieden" (1998), "Herr Susi" (2000), "Der Kameramörder" (2001), "Wie man leben soll" (2004). Sei neuestes Buch ist 2006 bei Hanser erschienen: "Die Arbeit der Nacht".
Die Fragen stellte Urs Heinz Aerni