Mehr lesen – mehr verstehen!
admin | Posted 25/05/2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »
Kultusminister Siegfried Schneider stellt neues
Konzept der Leseförderung an Bayerns Schulen vor.
"Nach den
Ergebnissen der PISA-Studien nehmen 66 Prozent der deutschen Buben außerhalb
der Schule nie ein Buch zur Hand. Nur 14 Prozent der befragten Jugendlichen
lesen noch regelmäßig", so Kultusminister Siegfried Schneider bei der
Vorstellung eines neuen Konzepts zur Leseförderung an Bayerns Schulen. Zwar
hätten die bayerischen Schulen im Bereich Lesekompetenz besser abgeschnitten, doch
"auf dem guten 6. Platz dürfen wir uns aber nicht ausruhen. Lesen ist eine
Kompetenz, der im Hinblick auf den schulischen Erfolg in allen Fächern zentrale
Bedeutung zukommt."
Das
Kultusministerium hat daher ein schulartübergreifendes Konzept zur
Leseförderung entwickelt, dessen Umsetzung engagierte Partner aus dem
Bibliotheks-, Verlags-, Buchhandels- und Medienbereich unterstützen. "War
die Leseförderung bislang nahezu ausschließlich eine Domäne des Faches Deutsch,
werden wir künftig weit darüber hinaus gehen", so Schneider. Die
Leseforschung hat ergeben, dass außerunterrichtliche Faktoren die Leseförderung
entscheidend beeinflussen. "Eltern, Buchhandlungen und Bibliotheken können
durch ihr Vorbild bzw. durch Aktionen und Projekte ganz entscheidend dazu
beitragen, die Leselust der Kinder und Jugendlichen zu steigern",
unterstrich der Minister.
Einige bayerische
Schulen setzen das Konzept "Mehr lesen – mehr verstehen!" bereits um.
An den Deutsch-Lehrkräften liegt es zunächst, die Lehrkräfte der anderen
Fächer, aber auch die Eltern und die Schüler über Sinn und Verfahren des
Konzepts zu informieren. In einem zweiten Schritt einigen sich die
Fachlehrkräfte der einzelnen Klasen darauf, dass die Schüler in drei
unterschiedlichen Fächern – neben dem Fach Deutsch – im Verlauf des Schuljahres
je eine Ganzschrift verpflichtend lesen. Dabei sollen Sachbücher besonders
berücksichtigt werden. Die Schüler bekommen ihre Leseerfolge in einem Lesepass
bestätigt.
Zur Unterstützung der Lehrkräfte hat das Staatsinstitut für
Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) eine Handreichung erarbeitet, die
weitere Anregungen zur Leseförderung beinhaltet. Für Schüler und Eltern stellt
das Staatsinstitut derzeit Buchempfehlungslisten von Lehrkräften verschiedener
Fächer zusammen, die zu Beginn des Schuljahres 2007/2008 im Internet
veröffentlicht werden. "Mit diesem Konzept wollen wir die allgemeine
Lesemotivation erhöhen und Leseschwächen bei bestimmten Schülergruppen
verringern – insbesondere bei den Buben, aber auch bei Schülerinnen und
Schülern mit Migrationshintergrund", so Schneider.