Fahnenflucht mit der Lokalbahn

admin | Posted 30/08/2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

Andreas Grosz

Mit wertungslosem Staunen schildern seine Figuren, was ihnen widerfährt…

In seinen auf leise Art verstörenden, oft aber auch komischen
Prosastücken spürt Andreas Grosz die Gegenwart des Befremdlichen und
Irrealen in unserer scheinbar fest installierten Welt auf – eine
unheimliche Lokalbahnfahrt unter die Oberfläche der Normalität beginnt.
Mit wertungslosem Staunen schildern seine Figuren, was ihnen widerfährt.
Einer zettelt versehentlich einen Krieg an, eine Soldatin desertiert
mit der Nostalgiebahn, eine Leiche dient als Schatztruhe, ein
pensionierter Lehrer schläft in seinem Katheder, ein Dachdecker lernt
fliegen, Ludwig XVI. erscheint im 20. Jahrhundert an einem Maskenball -
von solchem und Ähnlichem handeln diese Geschichten. Viele spielen in
Kindheit und Jugend, und es ist darin von Liebessuche und
Liebesenttäuschung die Rede.


Die insgesamt 39 Prosastücke sind vier Stimmen zugeordnet. Jedes kann
für sich stehen, ist aber mit den anderen durch inhaltliche oder
motivische Bezüge vielfältig verbunden. Allen gemeinsam ist die
schlichte Sprache und »das Verlorensein in der verwirrenden
Gleichzeitigkeit von [...] ‘Realität’ und ‘Imagination’«. (Bernhard
Heinser)
»Andreas Grosz hat Kurzgeschichten geschrieben, die alltäglich
daherkommen wie ganz normale Berichte, die aber plötzlich abkippen in
die Logik des Traums [...] und Bilder entwerfen von zauberhafter
Faszinationskraft.« (Zentralschweizer Literaturförderung)



Andreas Grosz

1958 geboren. 1982
Übersetzerdiplom. 1996 Die Ameisenstraße im Schrank (Gedichte). 2001
Werkbeitrag der Zentralschweizer Literaturförderung. Lebt in
Unterschächen (Uri).

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