Kein Roman über Milosevic
admin | Posted 03/09/2007 | Autoren | Keine Kommentare »
Der Schriftsteller Peter Handke hat bestritten,
dass er einen Roman über den früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan
Milosevic schreiben will. Das sei "Unsinn", sagte der bei Paris
lebende Autor der "Frankfurter Rundschau".
Handke soll Medienberichten zufolge kroatischen Journalisten
in einem Gespräch einen Roman angekündigt haben, zu dem ihn das Schicksal
Milosevics inspiriert habe.
Auf seine umstrittene Parteinahme im Jugoslawien-Krieg
angesprochen, erklärte Handke, ihn packe bei diesem Thema noch immer der Zorn.
"Ich bin in dieser Sache bis heute brennend beteiligt. Das ist halt so. Es
ist vielleicht eine Krankheit. Aber es gibt schlimmere Krankheiten als meine Jugoslawien-Krankheit."
Der österreichische Autor war im Frühjahr in den Kosovo gereist, um
einer serbischen Enklave 50.000 Euro zu schenken. Bei der Summe handelte es
sich um das Preisgeld des Berliner Heinrich-Heine-Preises, der Handke im
Februar zuerkannt worden war. Ursprünglich sollte Handke der Heine-Preis der
Stadt Düsseldorf verliehen werden, doch wegen der pro-serbischen Haltung des
Schriftstellers war es dagegen zu Protesten gekommen. Er hatte daraufhin auf
den Preis verzichtet. Private Spender hatten dann die Berliner Auszeichnung
gestiftet. Kritisiert worden war auch Handkes Teilnahme am Begräbnis von
Slobodan Milosevic. (APA/dpa)