Una Sandinista in Mülheim
admin | Posted 05/10/2007 | Autoren | Keine Kommentare »
Gioconda Belli präsentiert im Mülheimer "PoesiePalastRuhr" ihre Gedichte – und lässt sich von sehnsuchtsvollen Klängen begleiten.
"Träger der Träume" ist der Abend betitelt, an dem die nicaraguanische Autorin Gioconda Belli am 11. Oktober ab 20 Uhr ihre Lyrik dem interessierten Publikum preisgibt. Begleitet wird sie dabei von der Grupo Sal, ihr Vortrag wird übersetzt von ihrer langjährigen Freundin Viola Gabor.
Zu erwarten sind Werke von weiblichem Selbstbewusstsein – und das nicht nur abhängig von Machismo und politischer Unterdrückung. Bellis Gedichte feiern – durchaus selbstironisch – Reife und Aufbegehren, Schönheit, Weisheit und ein Wissen, in dem die Erfahrung von Vergeblichkeit und ihr Witz zusammenfinden. Ihr auffälliges Merkmal, so das veranstaltende Literaturbüro Ruhrgebiet: "Belli bläst die üppige Fülle ihrer Bilder sofort auseinander, so dass sie leicht und eher beiläufig herniedergleiten wie bunte Blätter, spielerische Angebote der Wahrnehmung. Sie vernuschelt Silben, leiert Aufzählungen herunter wie ein Waschweib. Zeigt, mit viel Humor, wie viel lebensfrohe (Selbst-)Beobachtung in ihren Texten steckt."
Gioconda Belli wuchs in Nicaragua auf, studierte in Spanien und den USA und schloss sich bereits in jungen Jahren der sandinistischen Befreiungsbewegung an. In Abwesenheit wurde sie von der Somoza-Diktatur zu sieben Jahren Haft verurteilt. Mit ihren Romanen "Bewohnte Frau", "Tochter des Vulkans" und ihrer Autobiografie "Die Verteidigung des Glücks" hat sie weltweit große Bekanntheit erlangt – berühmt ist sie aber auch für ihre erotischen und politischen Gedichte ("Zauber gegen die Kälte" oder "Ich bin Sehnsucht, verkleidet als Frau").
Gioconda Belli und Grupo Sal, Donnerstag, 11. Oktober, 20 Uhr, Theater an der Ruhr, Akazienallee 61, Mülheim.
Eintritt: 12