Porsche übergibt Marbacher Literaturarchiv Benjamin-Manuskript
admin | Posted 09/05/2008 | Preise und Events | Keine Kommentare »
Der Autohersteller Porsche übergibt dem Literaturarchiv Marbach ein wichtiges Manuskript von Walter Benjamin.
Die Porsche Automobil Holding SE, Stuttgart hat am 8. Mai
im Literaturmuseum der Moderne in Marbach dem dort angeschlossenen Deutschen
Literaturarchiv offiziell ein besonderes Geschenk überreicht. Es handelt sich um ein
wertvolles Manuskript des Kulturtheoretikers und Schriftstellers Walter Benjamin (1892
bis 1940): Die "Berliner Kindheit um neunzehnhundert", die er 1932 rückblickend handschriftlich
zu Papier brachte und seinem einzigen Sohn Stefan widmete.
"Einen besseren Ort als das Deutsche Literaturarchiv in Marbach, zumal in unserer unmittelbaren
Nähe, könnten wir uns für dieses besondere Handschriften-Exemplar gar
nicht vorstellen. Denn wir wissen, welche Sorgfalt hier den literarischen Schätzen zuteil
wird", betonte Anton Hunger, Kommunikationschef des Sportwagenherstellers, bei der
Pressekonferenz anlässlich der Handschriften-Übergabe.
Die 28 Seiten umfassende Handschrift hatte Porsche von dem Stuttgarter Antiquar
Herbert Blank erworben. Von ihm hatte Porsche bereits 2001 die rekonstruierte Bibliothek
des Schriftstellers Franz Kafka (1883 bis 1924) übernommen und der Franz-Kafka-
Gesellschaft in Prag geschenkt.
Porsche unterstützt auch ein langfristig angelegtes Projekt
in Kooperation mit dem Goethe-Institut, um die Attraktivität von Deutsch als Fremdsprache
weltweit zu steigern.
Eine Rolle spielte die deutsche Sprache ebenfalls beim Porsche-Engagement für die "
Kafka-Bibliothek". Wohl zu keiner anderen Zeit als zu der Kafkas hatte die deutsche
Sprache in Prag aufgrund ihrer Klarheit und ihres Facettenreichtums eine solche Hochkultur
erlebt. Heute dient die Sammlung in der tschechischen Hauptstadt vor allem
Literaturforschern und -liebhabern aus aller Welt.
Im gleichen Sinne soll das jetzt im Deutschen Literaturarchiv befindliche "Stefan"-Manuskript
von Walter Benjamin künftig einem entsprechend größeren Kreis von Experten
und Interessierten zugänglich gemacht werden. Zum Auftakt wird das Handschriften-
Original im Literaturmuseum der Moderne in einer Ausstellung
bis zum 31. August 2008 gezeigt.