Verleihung des Literaturnobelpreises 2008 an Jean-Marie Gustave Le Clézio

admin | Posted 08/12/2008 | Autoren | Keine Kommentare »

Jean-Marie Gustave Le Clézio

Der französische Schriftsteller Jean-Marie Gustave Le Clézio bekommt
den diesjährigen Nobelpreis für Literatur. Die Auszeichnung wird am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, vom schwedischen König Carl Gustaf in Stockholm überreicht.

Der Preis gilt "dem Verfasser des
Aufbruchs, des poetischen Abenteuers und der sinnlichen Ekstase, dem
Erforscher einer Menschlichkeit außerhalb und unterhalb der
herrschenden Zivilisation", wie es das Auswahlkomitee der Schwedischen
Akademie der Wissenschaften in einer Mitteilung ausdrückt.

Der 1940 in Nizza geborene Autor habe 1963 mit seinem Debutroman "Das Protokoll" erste große Aufmerksamkeit erregt.

In den Nachwehen des Existenzialismus und des
Nouveau Roman
sei er als junger Schriftsteller ein Magier gewesen, "der die Worte aus dem degenerierten Zustand der Alltagssprache hervorzuheben und ihnen die Kraft wiederzugeben suchte, eine existentielle Wirklichkeit heraufzubeschwören".

Der ökologisch engagierte Autor habe sich im Laufe der Zeit immer mehr auf die Erforschung der Welt der Kindheit und der Geschichte der eigenen Familie konzentriert.

Der 2003 erschienene Roman "Revolutionen" fasse die wichtigsten Themen seines Werks zusammen: Gedächtnis, Exil, jugendlicher Aufbruch und Konflikt der Kulturen.

In dem 2004 erschienenen Roman "Der Afrikaner" beschreibt Le Clézio die Geschichte seines Vaters.

Er sei zugleich "Rekonstruktion, Ehrenrettung und Erinnerung an das Leben eines Jungen im Schatten eines Fremden, den zu lieben er schuldig ist.

Er erinnert sich durch die Landschaft: Afrika erzählt ihm, wer er in dem Augenblick war, als er als Achtjähriger nach der Trennung durch die Kriegsjahre die Wiedervereinigung der Familie erlebte".

Der Nobelpreis für Literatur ist mit umgerechnet 1 Million Euro dotiert.

Im Vorjahr hatte die britische Autorin Doris Lessing die begehrteste Literaturauszeichnung der Welt erhalten. 2004 war die österreichische Autorin Elfriede Jelinek ausgezeichnet worden.

Le Clezio ist der erste französische Literatur-Nobelpreisträger seit 1985, als Claude Simon ausgezeichnet worden war.

Die Nobelpreise für Physik, Chemie und Physik wird auch der Literaturnobelpreis am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, in Stockholm verliehen.




Seine  Werke in deutscher Übersetzung

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Raga – Besuch auf einem unsichtbaren Kontinent,
Wunderhorn, Heidelberg 2008 ISBN 978-3-884-23310-8
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Der Afrikaner,
Hanser, München 2007 ISBN 978-3-446-20948-0
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Revolutionen
, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2006 ISBN 978-3-462-03680-0
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Fisch aus Gold
, ebd. 2003 ISBN 978-3-462-03219-2
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Onitsha,
ebd. 2002 ISBN 978-3-462-02278-0. Taschenbuch: ISBN 978-3-442-72094-1
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Ein Ort fernab der Welt
, ebd. 1998 ISBN 978-3-462-02886-7
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Fliehender Stern
, ebd. 1996 ISBN 978-3-462-02523-1
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Mondo. Erzählungen
, Übers. Rolf & Hedda Soellner. List, München 1988 ISBN 3471780424. TB: Fischer, Frankfurt 1991 ISBN 3596295939 (enthält neben der Titelgeschichte: Lullaby. Der Berg des lebendigen Gottes. Wasserrad. Von einem, der auszog, das Meer zu sehen. Hazaran. Das Himmelsvolk. Die Hirten)
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Der mexikanische Traum
, List, München 1989 ISBN 978-3471780466
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Wüste
, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1989 ISBN 3-462-01999-6
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Der Goldsucher
, Übers. Rolf & Hedda Soellner, ebd. 1985 (Erstauflage mit falscher ISBN) ISBN 978-3-462-01868-4. Häufige Neuauflagen, auch Volk & Welt, Berlin 1989. Zuletzt: 2008 ISBN 978-3-462-04115-6
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Das Fieber
, Piper, München 1971 ISBN 3-492-01901-3
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Terra amata
, ebd. 1970
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Die Sintflut,
ebd. 1968
-
Das Protokoll,
ebd. 1965

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