Wirtschaftskrise höchst privat
03schacc | Posted 17/07/2010 | Politik/Wirtschaft, Sachbuch | Keine Kommentare »In seinem Tagebuch “Überleben ist nicht genug” schildert der Schweizer Mittelständer Urs Spielmann ehrlich und unverblümt, wie die Krise im Herbst 2008 nicht nur über seine Firma sondern auch über sein Privatleben wie Gewitter hereinbrach.
Inzwischen gibt es eine Fülle von Büchern zur “Krise”. Ökonomen analysieren Ursachen, Banker geben intime Einblicke in ihr gieriges Treiben, Journalisten suchen nach Schuldigen und Opfern. Der Autor Urs Spielmann fällt jedoch in keine dieser Kategorien. Seine Firma Feinstanz AG in Rapperswil-Jona ist Zulieferer der Automobilindustrie. Trotz voller Auftragsbücher schlidderte der Betrieb innerhalb kürzester Zeit in eine existenzielle Krise mit Kurzarbeit und Entlassungen.
Doch der Chef kämpft um das Überleben seiner Firma, um den Erhalt von Arbeitsplätzen. Zusammen mit seiner Frau Franzsika beschreibt er in einem Tagebuch, seine Sicht der Dinge und wie Firma und Familien von der Krise voll getroffen wurden. So haben beide ein Stück Schweizer Zeitgeschichte dokumentiert.
Man vermutet nicht, dass Notizen ohne Sensationsjournalismus über eine wahre Geschichte aus der Wirtschaft so spannend sein können – auch für Leser, die kein Fachwissen über die Ökonomie vorweisen können.
Einen Ausschnitt aus einer Lesung von Urs Spielmann finden sie im Video.