Thesen über die Existenz der Liebe

Petra Bohm | Posted 08/11/2010 | Belletristik | Keine Kommentare »

Seufz…ein verregnetes Wochenende und ein toller Roman über die Liebe – und das sogar lehrreich und ganz ohne Kitsch – was will man mehr! Gerade komme ich von einer Suche nach der Liebe durch 5 Jahrhunderte zurück – dieses Buch unbedingt lesen – oder an die oder den Liebsten verschenken!

In den “Thesen über die Existenz der Liebe” begibt sich der Ich-Erzähler von Autor Torben Guldberg auf die Suche nach Antworten auf die Frage, was Liebe eigentlich ist, bzw. ausmacht. Als literarischer Kniff ist dieser Ich-Erzähler 500 Jahre alt und begibt sich auf eine Art “Zeitreise” – aber keine Angst – das ist dann auch wirklich das einzige Fantasy-Element – denn hier geht es eher um Philosophie. Die Fragen haben wir uns sicherlich alle schon einmal gestellt. Ist Liebe eine Sehnsucht, die in der geliebten Person ihre Erfüllung findet? Oder eine geheimnisvolle, fast außerirdische Kraft gegen die sich der Mensch nicht wehren kann? Existiert Liebe überhaupt?

Die Suche nach der Liebe in diesem Roman beginnt im 16. Jahrhundert, in dem die Waisenkinder Frans und Amalie in Kopenhagen zueinander und scheinbar auch die Liebe in ihrem gemeinsamen Kind finden. 100 Jahre später trifft der zeitreisende Erzähler auf den Maler Gregarius, der nur noch ein und dieselbe Frau malt, seinen „Engel“ Mari. Ist die Malerei der Schlüssel zur Liebe? Weitere 100 Jahre später lernt man Hans und seine geliebte Alma kennen und mit ihnen meine ganz persönliche Lieblingsthese, denn Hans glaubt, dass es sich mit der Liebe wie mit dem Licht verhält: man kann es nicht sehen, aber dennoch ist es da.
“Nicht die Liebe lässt uns blind werden, wir sind nur blind, solange wir nicht an ihre Anwesenheit glauben.” – Schönes Zitat…

Bei dem Experiment, Liebe wie Licht zu bündeln, vernichtet Hans in einem Feuerinferno fast die ganze Stadt. Der Pfarrerssohn Diderik schlie0ßlich, versucht um 1800 die Liebe in der Weisheit zu finden und begibt sich auf die Suche nach der ultimativen Weisheit des Lebens, an der Universität, in Büchern, einfach überall.

Das letzte Kapitel heisst “Die Symphonie der gekauften Liebe” und Hendrik fragt sich darin, ob es Liebe überhaupt umsonst gibt, oder ob sie nicht auch, wie fast alles andere ihren Preis hat…

Am Ende des Buches ist der Erzähler (und auch der Leser) zwar kein Stück klüger als am Anfang, denn wahrscheinlich liegt die Antwort in der Frage selbst, versteckt in den so unterschiedlichen Liebesgeschichten… aber man hat einige wunderbar nachdenkliche, romantische auch spannende und lehrreiche Lesestunden gehabt, und dabei die Frage eigentlich aus den Augen verloren… wenn es denn überhaupt eine Antwort gibt.

Unbedingt lesen – oder an die oder den Liebsten verschenken!

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Titel:
Thesen über die Existenz der Liebe: Roman

ISBN-13:
9783100270382

Autor:
Torben Guldberg

Verlag:
Fischer (S.), Frankfurt

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