Ab heute auf den Büchertischen!
Petra Bohm | Posted 25/10/2012 | Belletristik | Keine Kommentare »Nach “Der Schatten des Windes” und “Das Spiel des Engels” ist nun endlich der neue große Barcelona-Roman von Carlos Ruiz Zafón auf Deutsch zu haben. Es ist der Dritte von vier geplanten Bänden…
Natürlich werden Buchhändler Daniel Sempere und Sein Freund Fermín wieder in ein großes Abenteuer gezogen und die Handlung wechselt zwischen verschiedenen Zeitebenen. Und – klar – es geht auch wieder um Bücher. Obwohl man diesen Band auch einzeln verstehen kann, taucht man in Kenntnis der vorhergehenden Romane tiefer in die geheimnisvolle Geschichte ein.
Diesmal im Mittelpunkt: Fermín, der “von den Toten auferstanden ist und den Schlüssel zur Zukunft hat”. Fermíns Lebensgeschichte verknüpft die Fäden von “Der Schatten des Windes” mit denen aus “Das Spiel des Engels”, verquickt beide Zeitebenen.
Während man jedoch die ersten beiden Bände zum Bereich Fantasy zählen kann (In Spanien ist sogar eine heiße Diskussion darüber entbrannt, ob man Zafóns Bücher überhaupt “Literatur” nennen darf) geht es in “Der Gefangene des Himmels” um ein dunkles Kapitel der spanischen Geschichte, die Kriegsverbrechen im spanischen Bürgerkrieg.
Die Rahmenhandlung: Kurz vor Weihnachten 1957 taucht in der Buchhandlung von Daniel Sempere ein mysteriöser Fremder auf, kauft das teuerste Buch und lässt es mit einer Widmung für Daniels Freund Fermín liegen. In der zweiten Zeitebene erzählt Fermín Daniel von seinem Schicksal kurz nach dem spanischen Bürgerkrieg 1939/40. Alles andere wäre wieder so komplex nachzuerzählen, dass man einfach zuviel von der Handlung vorweg nehmen würde. Und Spoiler wollt ihr hier ja nicht. Oder?
Zafón ist wieder ein toller, phantasievoller aber auch düsterer Schmöker gelungen, der trotz grausiger Ereignisse auch immer wieder Humor in seinen Schilderungen hervorblitzen lässt. Lesen. Natürlich. Oder zu Weihnachten wünschen!