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Facebook gängelt wieder. Die neue Timeline für Unternehmensseiten und was das für Karriere-Pages bedeutet

29. Februar 2012

Zwei Dinge haben heute, wie soll ich sagen, meine Laune getrübt. Zum einen, dass ein ehemaliger Bundespräsident nun jedes Jahr seine 200.000 Euro “Ehrensold” (besser wäre Schmierenkomödiantensold), eine Limousine und eine Sekretärin zur Verfügung gestellt bekommt. (Gut, zugegeben, ich bin etwas verstimmt, weil ich gerade gerne in seiner Lage wäre und mir schön einen lauen Lenz machen würde. Bis auf seine Frau, da habe ich schon was Besseres).
Wo soll das alles noch hinführen? Müssen wir uns so was wirklich bieten lassen?

Aber zurück zum Thema. Denn was mich heute auch kalt erwischt hat (nun ja, sagen wir mal lauwarm, denn abzusehen war es ja schon), ist die Umstellung der Facebook Unternehmensseiten auf die neue Chronik. Braucht ja kein Mensch, aber Facebook macht eh, was es will und fragt die User nicht um Erlaubnis. Wo soll das noch alles hinführen? Müssen wir uns so was wirklich bieten lassen? Nun über die Abhängigkeit von Facebook und ob die Karriere-Website ausgedient hat, habe ich ja schon an verschiedener Stelle meine Meinung kundgetan.

Nichtsdestotrotz klingelte heute das ein oder andere Mal das Telefon oder poppte eine Facebook-Nachricht auf, was denn nun zu tun sei.

Nun ja, erst einmal vor allem eins. Nicht in wilden Aktionismus auszubrechen. Bis das neue Design offiziell ausgerollt wird, vergehen noch genau 30 Tage, erst am 30. März erscheint es auch bei Ihnen. Das aber auf jeden Fall. Ob Sie wollen oder nicht. Mitgehangen, mitgefangen! Wenn Sie es aber gar nicht abwarten können, dann dürfen Sie auch schon jetzt das neue Layout freischalten. Neugierig, oder sagen wir besser: interessiert, wie ich nun mal bin, habe ich das Ganze heute schon mal aktiviert.
Die Begeisterung hält sich in Grenzen.

Aber schauen wir uns einfach mal kurz an, was sich ändert und was das für bestehende Karriere-Pages bedeutet…

Dominiert wird die Seite nun von dem so genannten Coverfoto. Dies hat eine Größe von 851 x 315 Pixel und lässt sich individuell gestalten. Vorteil hier ganz klar, dass Sie den User noch besser abholen können, als das mit dem “kleinen” Profilbild bisher möglich war. Doch Vorsicht, bei den Inhalten gibt’s (na klar, Facebook bestimmt zukünftig sogar über Ihr Leben – ach seien wir ehrlich, tut es eh schon, oder? Oder wo geht ihr Blick morgens nach dem Aufstehen hin, wenn nicht auf Facebook? :-) ) ein paar Regeln, die man (wie bei Gewinnspielen bitteschön auch) einhalten sollte:

  • Keine Hinweise auf Preis-, Kauf-, oder Downloadinformationen (kommt eh weniger bei einer Karriere-Page infrage)
  • Keinerlei Kontaktinformationen (!!!), wie Website, E-Mail, Postanschrift (:-)) oder aber Informationen, die eigentlich in die Infobox gehören (sag mal Facebook, geht’s noch???)
  • Keinerlei Hinweise, die vom Coverfoto auf andere Inhalte per Pfeil bspw. auf den Like-Button oder anderweitig verweisen (sag mal Facebook, geht’s noch???)
  • Keine Handlungsaufforderungen (oder deutsch: “Calls to Action”), wie “Freunden erzählen” etc. (Hm, ist “Jetzt Fan werden” eigentlich erlaubt? Wohl weniger, wäre auch kaum sinnvoll, weil man ja nur einmal Fan werden kann)
  • Ach ja, und Coverfotos dürfen nicht falsch, täuschend oder irreführend sein bzw. geistiges Eigentum Dritter verletzen.

So weit, so gut. Sie wollen sich trotzdem weiterhin von Facebook gängeln lassen? Vielleicht haben Sie gerade vor gar nicht allzu langer Zeit ein paar Tausend Euro in einer toll gestalteten Facebook Karriere-Page versenkt. Und während man als Agentur sich seit ein paar Monaten auf eine Pixelbreite von 520 Pixeln eingeschossen hat, bringt Facebook nun wieder eine klitzekleine Überraschung, die heute dem einen oder anderen Seitenbetreiber bzw. der ein oder anderen Programmierschmiede respektive Agentur die Haare zu Berge stehen ließ. Denn ab sofort (bzw. ab dem 30. März) gilt auch ein neues Maß für die Tabs. Mit 810 Pixeln sind Sie jetzt dabei. Das ist der Preis von Facebook. Nichts ist umsonst. Nicht mal der Tod, der kostet das Leben. Und Facebook Nerven. Aber, cool bleiben, keine Panik! Facebook ist zwar böse, aber nicht sooo böse :-) Wenn Sie nur einen 520 Pixel breiten Tab haben, sind die restlichen 290 eben Weißraum. Das ist auch nicht schlimm, sieht im Zweifelsfall sogar besser aus, als das Ausnutzen der vollen Breite.

So und wer immer noch nicht genug hat, hier die wesentlichen neuen Features im Überblick:

Die neuen Features für Facebook Unternehmensseiten

Die neuen Features für Facebook Unternehmensseiten

  1. Das Coverfoto. Lassen Sie auf einer Fläche von 851 x 315 Pixeln Ihrem Gestaltungswahn freien Lauf!
  2. Das Profilbild. Auf dem 180 x 180 Pixel großen Bildchen können Sie z. B. den Seitenbetreiber oder Ihr Unternehmenslogo platzieren. Aber Achtung, es ist gleichzeitig das Miniaturprofilbild, welches jeder Fan in seinem Newsfeed angezeigt bekommt. Es sollte also schon ansprechend gestaltet sein.
  3. Seitentitel, Likes und “Sprechen darüber”. Hier sehen Sie auf einen Blick den Seitentitel (ach) und die Anzahl der “Gefällt mirs” und wie viel Leute in den letzten 7 Tagen mit der Seite interagiert haben.
  4. Gaaanz wichtig. Die Infobox. Was da drin stehen soll, sollten Sie so langsam wissen. Wenn nicht, nachsitzen oder z. B. hier nachlesen. Aufgrund der dikatorischen Vorschriften seitens Facebook darf auch nichts im Coverfoto erscheinen, was hier dargestellt werden kann (die spinnen, die bei Facebook)
  5. Hier sehen Sie die Fotos, Likes (noch mal!) und Ihre Navigationspunkte. Naja, sagen wir so, leider sehen wir auf den ersten Blick nur einen Teil davon. Hatten wir das nicht schon mal? Und die schön gestalteten Icons? Gerade hat man sich von den hässlichen grauen FBML-Icons getrennt und alles schick gepimpt, wie bspw. auf der frisch relaunchten Karriere-Page der Allianz Österreich, und dann das. Doof, oder? Aber, hier mal eine gute Nachricht, die Icons können Sie jetzt im Nachgang anpassen. Alle. Sogar die hässlichen grauen FBML-Tabs. Ich war heute schon versucht. Aber auch für mich hat so ein Tag nur 24 Stunden. Leider.
  6. Das nennt sich jetzt “Composer“. Toll, oder? Das ist der Bereich, wo Sie selbst Ihre Statusmeldungen absetzen. Und das tun Sie ja, oder? Wenn nicht, vergessen Sie Facebook.
  7. Hier sehen Sie eine Zusammenfassung aktueller Beiträge anderer Nutzer Ihrer Facebook Unternehmensseite.
  8. Hier sehen Sie Frau Daubner. Nein, hier sehen Sie einen “pinned Post“, eine Meldung, die so interessant ist, dass sie die nächsten 7 Tage hier an dieser Stelle zu sehen ist. Toll, oder?
  9. Und wenn Sie einen Post hervorheben wollen, weil er einfach so einmalig sensationell und gut ist, dass er im Mittelpunkt des Interesses stehen soll, dann sieht das so aus.
  10. Der “Date Selector“. Hier können Sie nicht auswählen, wann und mit wem Ihr nächstes Date ist, sondern die Nutzer können damit zu bestimmten Sektionen der Chronik springen.
  11. Und im Administrationsbereich können Sie Ihre Seite administrieren. Da können Sie z. B. bestimmen, wie die Icons, die man im Bereich 5) (also Ihre Navigationselemente) sieht, aussehen soll.
    An dieser Stelle darzustellen, wie das jetzt funktioniert, würde zu weit führen.

Auch meine Ehefrau verlangt Aufmerksamkeit, lieber Leser :-)

Mehr Tipps zur neuen Timeline für Facebook Unternehmensseiten finden Sie u. a. hier:

http://www.thomashutter.com/index.php/2012/02/facebook-facebook-timeline-fur-unternehmen-die-neuen-facebook-seiten-sind-da/

http://allfacebook.de/news/pages-timeline

http://www.eggers-elektronik.de/2012/fragen-uber-fragen-die-timeline-fur-seiten-bekommt-man-nur-auf-englisch-erklart/

http://www.eggers-elektronik.de/wp-content/uploads/2012/02/new-design.htm

Und hier noch das Manual von Facebook, bitteschön:

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Und wenn noch Fragen sind, Sie wissen, wo Sie mich erreichen!

Update: Sebastian Manhart hat sich des Themas auch angenommen und ein paar kleine Ergänzungen zum Thema.

10 Kommentare Eins hinterlassen →
  1. 1. März 2012 16:53

    Wunderbarer Blogeintrag, der die neuen Chronik-Seiten einmal anders beleuchtet. Aber ein bisschen weniger Sarkasmus hätte es auch getan, lieber Herr Knabenreich! ;-)
    Trotzdem immer gut für einen Pro-/Contra-Vergleich.

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