Wer hat an der Uhr gedreht?

Ist es wirklich schon so spät bzw. so lange her, dass ich das letzte Mal hier etwas zum Besten gegeben habe? Leider habe ich in den vergangenen Wochen keine Zeit gefunden, euch mit Wissenswertem aus der Welt des Human Resources Managements zu versorgen. Daher möchte ich zunächst all meinen treuen Lesern danken, dass ihr auch vorlieb mit den Archivseiten nehmt. Da ich aktuell in der heißen Phase meines Studiums stehe und fleißig an meiner Abschlussarbeit schreibe (und das zur EM *grr*), werde ich wohl auch in den kommenden Wochen kaum Zeit für den Blog abknapsen können. Zudem befinde ich mich parallel im Bewerbungsprozess und in der Urlaubsplanung. Die ersten Bewerbungen sind geschrieben und ich bin gespannt auf das Feedback (drückt mir die Daumen). Bevor es dann aber so richtig los geht, wird noch die Westküste der USA bereist und ich kann euch an dieser Stelle versprechen, dass die ein oder andere interessante Story den Weg in diesen Blog finden wird.

Bis dahin!
Euer Tibor Pintér

Der ARD Markencheck – Theaterworkshops in der dm-Ausbildung und Angst bei McDonalds wegen BR-Gründung

Das Format Markencheck des WDR, wird seit Anfang des Jahres im Ersten zur besten Sendezeit ausgestrahlt. Bereits im vergangen Jahr wurden im Dritten Unternehmen wie Aldi, Ikea und Tchibo auf den Prüfstand gestellt. Im Durchschnitt verfolgten dieses Jahr rund 4,5 Mio. Zuschauer die bislang 6 ausgestrahlten Folgen. Im vorerst letzten Markencheck am kommenden Montag (21. Mai 2012) um 20:15 Uhr, wird adidas genauer unter die Lupe genommen.

Die Markenchecks folgen immer einem Grundschema. Populäre Konsummarken werden hinsichtlich bestimmter Merkmale in vier Kategorien getestet. Dabei stehen vor allem die Merkmale im Vordergrund, die man mit der Marke besonders stark verbindet. Im dm, Lidl und Media Markt -Check wurde beispielsweise der Preisvorteil, den diese Marken suggerieren, untersucht. Aber auch die Qualität der Produkte und die Werbewirkung der Marke selbst werden näher beleuchtet.

Die Checks erheben keinen Anspruch auf Repräsentativität, sondern erklären „volksnah“ was hinter den Marken steckt. Dafür werden Leute auf der Strasse in die Marktenchecks mit einbezogen, die Qualität wird im Labor untersucht und Experten kommen zu Wort. So wurde im McDonald’s Check die Bekömmlichkeit im Labor untersucht und der Geschmack durch Blindverkostung auf der Strasse untersucht. Im Prüfpunkt Fairness kommen dann die Marken meist nicht so gut weg (wobei die Check-Methoden teilweise auch fragwürdig sind). Hier werden die (vermeintlich) schlechten Produktions- und Arbeitsbedingungen angeprangert.

Besonders interessant wird es, wenn sich die Kommunikation während und nach den Sendungen ins Web 2.0 verlagert. Coca Cola Deutschland stelle sich (meiner Meinung nach sehr gelungen) bereits während der Sendung den kritischen Äußerungen auf Twitter und Wolfgang Goebel (Vorstand Personal McDonald’s Deutschland) äußerte sich nach dem McDonald’s Check zu der angeprangerten Personalpolitik auf seinem Blog.

Falls ihr die Sendungen verpasst haben solltet, hier nochmal ein Überblick und die entsprechenden Check-Urteile:

9. Januar 2012, Lidl-Check

Erstes Check-Urteil: Der Preisvorteil im Lidl ist überschätzt.
Zweites Check-Urteil: Der Stressfaktor im Lidl ist erträglich.
Drittes Check-Urteil: Die Qualität bei Lidl ist ordentlich.
Viertes Check-Urteil: Die Fairness ist unzureichend.

16. Januar 2012, McDonald’s-Check

Erstes Checkurteil: Der Geschmack bei McDonald’s ist enttäuschend.
Zweites Checkurteil: Die Verführung ist raffiniert.
Drittes Checkurteil: Die Bekömmlichkeit ist gering.
Viertes Checkurteil: Die Fairness ist unzureichend.

 23. Januar 2012, H&M-Check

Erstes Checkurteil: Die Preise bei H&M sind niedrig.
Zweites Checkurteil: Die Qualität ist insgesamt: ordentlich.
Drittes Checkurteil: Der Trendfaktor ist hoch.
Viertes Checkurteil: Die Fairness ist zweifelhaft.

6. Februar 2012, Media-Markt-Check

Erstes Checkurteil: Das Preis-Image ist phänomenal.
Zweites Checkurteil: Der Preisvorteil ist überschätzt.
Drittes Checkurteil: Die Fairness ist ausbaufähig.
Viertes Checkurteil: Die Beratung ist Glückssache.

7. Mai 2012,  Coca-Cola-Check

Erstes Checkurteil: Die Rezeptur ist einzigartig.
Zweites Checkurteil: Das Gesundheitsrisiko wird unterschätzt.
Drittes Checkurteil: Die Werbewirkung ist phänomenal.
Viertes Checkurteil: Die Fairness ist unzureichend.

14. Mai 2012,  dm-Check

Erstes Checkurteil: Der Kundenfang ist gelungen.
Zweites Checkurteil: Der Preisvorteil wird überschätzt.
Drittes Checkurteil: Die Qualität ist ordentlich.
Viertes Checkurteil: Die Fairness ist ausbaufähig.

musikalische Helden in der Altenpflege

Auf saatkorn wurden kürzlich zum Thema Musikvideos: der neue Trend im Personalmarketing?! einige Perlen aus dem Netz vorgestellt. Da ich mich gerade im Rahmen meiner Masterarbeit intensiv mit der Altenpflege auseinandersetze, möchte ich euch heute zwei Videos aus diesem Bereich vorstellen.

Bei dem ersten Musikvideo, handelt es sich um einen Imagefilm der Pflegebranche mit tatkräftiger Unterstützung von Tobias Schenke. Zusammen mit der Münchner Band Südstern und in Kooperation mit dem Arbeiter-Samariter-Bund und dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband, ist der Song “Helden” entstanden.

Das zweite Video ist ist Teil einer Recruiting-Kampagne für einige lokale Senioreneinrichtungen. Das Video und die dazugehörende Landingpage zeigen, dass man nicht groß sein muss um groß zu sein. Ich finde klasse was hier auf den Weg gebracht wurde.

Mylittlejob – ein Interview mit den Gründern Daniel Barke und Marlon Litz-Rosenzweig

Seit Ende August 2011 ist das Microjobbing-Portal Mylittlejob online. Mylittlejob ist eine Plattform für die Vermittlung von Dienstleistungen über das Internet. Studenten (die sog. Academic Workforce) bekommen hier die Möglichkeit nach erfolgreicher Registrierung Jobs wie z.B. Textbearbeitung, Erstellung von Test- und Praxisberichten, Formatierungsaufgaben, Recherchetätigkeiten etc. anzunehmen. Nach Fertigstellung erhält der Student eine Leistungsbewertung durch den Auftraggeber und eine Gutschrift des ausgewiesenen Honorars. Dieses lässt sich anschließend bequem auf ein Bank- oder Paypalkonto überweisen. (mehr dazu erfahren) Auch die Auftraggeber kommen hier auf ihre Kosten, da die Jobs schnell, unkompliziert und vergleichsweise günstig von den Studenten erledigt werden.

Nach nun gut einem Jahr seit der Gründung von Mylittejob, ist es daher an der Zeit einmal nachzufragen wie das erste Jahr so lief. Die beiden Gründer Daniel Barke und Marlon Litz-Rosenzweig standen persopeople freundlicherweise für ein kurzes Interview zur Verfügung.

persopeople: Wie haben die Studenten/Unternehmen Euren Service angenommen?

Daniel Barke, Marlon Litz-Rosenzweig:

Von Seiten der Studenten haben wir seit der Gründung des Unternehmens und unseres Geschäftsmodells ein sehr positives Feedback erhalten. Die Möglichkeit Geld von zu Hause zu verdienen und immer dann zu arbeiten, wann man gerade Zeit hat, kommt bei den Studenten sehr gut an. Wir haben in den letzten Monaten vieles verbessert, um auf die Wünsche der Studenten einzugehen und werden das auch in den nächsten Monaten weiterhin tun. Wir selbst wissen, wie schwierig es teilweise sein kann, Job und Studium miteinander zu kombinieren und wollen mit Mylittlejob den Studenten die Chance geben, sich auch während des Studiums in der Arbeitswelt weiterzuentwickeln.

Auf der Unternehmensseite war es wesentlich schwieriger den Service zu etablieren. Viele Unternehmen verstehen nicht auf Anhieb, welche Vorteile unser Angebot ihnen eigentlich bietet. Aus diesem Grund dauert es meistens einige Zeit, bis das Potential der Studenten – der Academic Workforce genutzt wird. Auch auf dieser Seite haben wir einige Verbesserungen realisieren können. Bald wird es auch eine Team-Funktion geben, sodass Unternehmen diese Studenten, mit denen sie bereits gute Erfahrungen gemacht haben, direkt als Team ansprechen können. Die Unternehmen, die unseren Service jedoch regelmäßig nutzen, sind mit diesem sehr zufrieden und stellen auch auf regelmäßiger Basis neue Jobs ein.

persopeople: Werdet Ihr Euer Angebot in naher Zukunft erweitern und ist in diesem Zusammenhang evtl. auch ein Relaunch geplant?

Daniel Barke, Marlon Litz-Rosenzweig:

Wir haben für dieses Jahr noch einiges geplant. Wir sind derzeit dabei einige neue Funktionen zu testen, die den Ablauf sowohl für Studenten als auch für die Unternehmen weiter vereinfachen sollen. Ende des Jahres soll die Plattform dann auch für internationale Studenten zugänglich gemacht werden. Wir entwickeln Mylittlejob eigentlich täglich weiter, einen klassischen Relaunch wird es daher erst einmal nicht geben, es werden aber größere Änderungen noch dieses Jahr zu sehen sein.

persopeople: Wie ist es um die Qualität der eingereichten Jobs bestellt?

Daniel Barke, Marlon Litz-Rosenzweig:

Die Qualität der Ergebnisse war vor dem offziellen Start der Plattform wohl einer der größten Bedenken, die wir hatten. Besonders dann, wenn es mal schnell gehen muss und ein Arbeitgeber innerhalb weniger Studenten ein gutes Ergebnis benötigt. Nach nun etwa acht Monaten können wir mit ruhigen Gewissen sagen, dass wir uns in diesem Aspekt ziemlich getäuscht haben. Ausnahmefälle gibt es natürlich immer mal, aber das Gesamtpaket stimmt, die Qualität ist sehr zufriedenstellend.

persopeople: Mit welchen Herausforderungen hattet Ihr seit der Gründung besonders zu kämpfen?

Daniel Barke, Marlon Litz-Rosenzweig:

Die größte Herausforderung war und ist die beiden Ansichten der Studenten und der Unternehmen miteinander zu vereinen. Oft hatten wir das Problem, dass wir auf Seiten der Studenten etwas angepasst haben, was dann für die Unternehmen nicht mehr praktikabel war. Wir haben jedoch mittlerweile daraus gelernt und können gut abschätzen, welche Veränderung an der Plattform welche Einflüsse haben wird.

persopeople: Seht Ihr in Portalen wie clickworker / crowdguru oder gigalo / fiverdeal eine Konkurrenz?

Daniel Barke, Marlon Litz-Rosenzweig:

Die Portale nicht als Konkurrenzportale zu sehen wäre sicherlich falsch, denn viele Aufgaben, die über diese Plattformen abgewickelt werden, könnten auch von den Studenten auf Mylittlejob abgewickelt werden. Dennoch sehen wir sie nicht als direkte Konkurrenz, denn das was wir den Unternehmen durch Mylittlejob bieten, haben die oben genannten Plattformen nicht im Angebot. Wir legen zum Beispiel keine Preise fest, jedes Unternehmen entscheidet selbst, wie hoch der Job vergütet wird. Also rein nach dem Prinzip der freien Marktwirtschaft. Die Vorteile der freien Preisbildung stehen in jedem VWL Buch.

persopeople: Ist Eurer Meinung nach Paid Crowdsourcing / Microjobbing in Deutschland schon etabliert?

Daniel Barke, Marlon Litz-Rosenzweig:

Crowdsourcing ist ein großer Markt, der besonders in den USA bereits für viel Aufsehen gesorgt hat. In Deutschland entwickelt sich das Prinzip noch nicht so schnell wie dort, dennoch ist eine erste Tendenz zu sehen, die einen positiven Trend für die Branche aufzeigt. Für etabliert halten wir den Markt noch nicht, dafür steckt noch zu viel ungenutztes Potential in diesem Markt.

persopeople: Warum kommt Paid Crowdsourcing in Deutschland nicht so recht aus den Startlöchern?

Daniel Barke, Marlon Litz-Rosenzweig:

In Deutschland werden neue Möglichkeiten wie beispielsweise das Mikrojobbing häufiger hinterfragt, als beispielsweise in den USA. Wie bereits erwähnt haben viele Unternehmen das Potential noch nicht erkannt und bleiben weiterhin bei ihren alten Prinzipien und Vorgängen. Wir denken jedoch, dass sich der Markt in den nächsten Jahren auch in Deutschland weiter entfalten wird und auf Dauer zu einem festen Bestandteil des Arbeitsmarktes werden wird. Wir wollen mit Mylittlejob unseren Beitrag dazu leisten und noch viele Unternehmen von dem Modell und insbesondere der Academic Workfroce überzeugen.

persopeople: Herzlichen Dank für das Interview und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit Mylittlejob!

alles eine Frage der Perspektive

Auf dem Bild seht ihr die wohl bekannteste Videospielfigur der Welt. Ein gelber Strich mit einem Punkt in der Mitte, eigentlich doch ganz klar, oder nicht? Zugegebenermaßen fällt der Groschen schneller, wenn man die Perspektive bzw. den Blickwinkel etwas verändert. Wie in diesem kleinen Beispiel mit Pacman, ist es auch bei der täglichen Kommunikation durchaus angebracht flexibel zu sein. Gerade bei Konflikten oder Missverständnissen tun sich ganz neue Sichtweisen auf. In unserer sehr kommunikationslastigen Gesellschaft gehören daher Softskills wie beispielsweise die Empathie (Einfühlungsvermögen) zum Must-Have. Die Fähigkeit dem Gesprächspartner zuzuhören und sich in seine Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen zu können, ist heutzutage nicht nur bei Mitarbeiter- oder Feedbackgesprächen wichtiger denn je. Im Kontext der Mitarbeiterbindung sollten Personaler verstehen wie ihre Mitarbeiter ticken, um hier gezielt Maßnahmen zur Bindung ansetzen zu können.