Die Causa “ACTA-Video” oder: Stefan Herwig über den Protest gegen ACTA und seine Kommunikationsformen

Gestern erreichte mich eine Mail von Stefan Herwig, der mich auf seinen oben genannten Artikel hinwies und mich bat, diesen doch vielleicht in meinem Blog zu verlinken. Ich gestehe. Ich dachte im ersten Augenblick, oh man, schon wieder so ein Link-Tausch-Fraggle, der mir jetzt den super-duper Link anbieten will – vergiss es! Doch, *shameonme, so ist es gar nicht.

Stefan Herwig ist nicht nur einerseits Betreiber des independet Musiklabels “Dependent” und andererseits Inhaber einer Agentur, Mindbase Strategic Consult, die Kreativwirtschaftsunternehmen und -verbände hinsichtlich der Auswirkung von Digitalisierung berät, nein, er ist auch Kommunikationswissenschaftler.

Aus eben dieser letzten Perspektive beleuchtet Stefan Herwig in seinem Artikel “Die Causa ACTA-Video” den Protest gegen ACTA und seine Kommunikationsformen. Oder anders ausgedrückt: Herwig untersucht den derzeitigen Umgang mit der “Quelle” Internet. Ich will gar nicht mehr dazu sagen. Obwohl der Artikel nicht juristisch ist,  verdient er aufgrund der aktuellen Debatten im Social Media Recht Blog einenEinleitungsartikel  und ist absolut mit einer deutlichen, ja eindringlichen, Leseempfehlung versehen:

Hier als vollständiger Artikel im pdf-Format.

Hier als verkürzte Version bei “Presseschauder”.

In diesem Sinne,

herzlichen Dank an Stefan Herwig für seine Email und den Artikel!

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9 Antworten zu Die Causa “ACTA-Video” oder: Stefan Herwig über den Protest gegen ACTA und seine Kommunikationsformen

  1. Effex schreibt:

    Unglaublich guter Beitrag! Vielen Dank dafür!

  2. Kurzer Hinweis in eiener Sahe: Es muss eigentlich heißen: Stefan Herwig ist Komuikationswissenschaftlicher Studienabbrecher. Der Ruf der Musik war im 6. Semester eigentlich stärker als der der Systemtheorie. Aber vielen Dank an die Autorin für die charmanteste Anmoderatin seit langem.

    Ein schönes Wochenende wünscht,

    Stefan Herwig

  3. Niels Postmann schreibt:

    Es wäre schön, wenn Herr Herwig seinen steilen Thesen auch mit ein paar Argumenten zu unterfüttern wüsste. Dafür, dass seine Wortwahl äußerst suggestiv und alles andere als neutral ist, lässt er ziemlich viel offen und unbeantwortet. Es wäre zum Bespiel sehr wünschenswert, mehr darüber zu erfahren, wie und wo sich die vorgehaltene Desinformation denn überhaupt darstellt, idealerweise Punkt für Punkt: Was wird behauptet, wie lässt es sich widerlegen. So wie im Moment macht sich Herwig quasi der gleichen Vergehen schuldig, die er dem Video unterschiebt: behaupten, aber sämtliche Nachweise schuldig bleiben. Denn auch wenn man, wie er behauptet, kein Urheberrechtsexperte oder Politikwissenschaftler sein muss, um das fragliche Video als pure Propaganda entlarven zu können, sollte man gerade in dem Moment, in dem man einer scheinbar populären Meinung gegenüber tritt, bessere Argumente als “das ist nicht so” parat haben, und sei es nur, um unterm Strich überzeugen zu können. Unter einer “wissenschaftlichen Auseinandersetzung” mit einem Thema stelle ich mir etwas anderes vor. Hier wäre eine Nachbesserung äußerst wünschenswert.

    Darüber hinaus ist es erstaunlich, wie sehr die von Herrn Herwig verurteile gut-böse-Logik des fraglichen Videos auch in seinen eigenen Ausführungen Einzug gehalten haben: die bösen Netzaktivisten – alle, quasi am Block – und die Guten, die kapiert haben, was hier wirklich läuft – wer auch immer das ist. Auch hier wäre eine etwas differenziertere Betrachtungsweise vielleicht hilfreich.

  4. Lieber Herr Postmann (wenn der Name nicht echt ist, bekommensie noch Extra-Kudos),

    ursprünglich war dieser Text als 5000 Zeichen-Kolumne in einem Musikmagazin angelegt, daher ist das was sie – nicht ganz zu unrecht fordern – nur im Ansatz enthalten. Aber: Die Selbstrecherche für diese Thesen ist m.E. denkbar einfach: Geben sie mal das Stoichwort ACTA bei YouTube ein. Schauen sie sich die ersten 30 Quellen an. Schauen sie sich die Nutzerkommentare an. Schauen Sie sich das Video “Was Ist Acta Nicht” vom YT Nutzer “chatelbe” an. Schauen Sie sich die Nutzerkommentare dazu an.

    Dann haben Sie m.E. genug Informationen, um den Sachverhalt zu beurteilen.

    Sollte Ihnen das noch nicht reichen:
    http://ec.europa.eu/trade/creating-opportunities/trade-topics/intellectual-property/anti-counterfeiting/

    Wenn ihnen das auch noch nicht ausreichend erscheint, lohnt noch der Blick in die Primärquelle, die, anders als behauptet, schon seit geraumer zeit “offen” auf der Webseite der EU zu finden ist, wie Frau Diercks es in Ihrem Artikel zu ACTA ausführte.

    “Unter einer “wissenschaftlichen Auseinandersetzung” mit einem Thema stelle ich mir etwas anderes vor.”

    Stimmt. Weil es auch keine wissenschafltiche Auseinandersetzung ist, sondern natürlich nur eine pointiert formulierte These. Für eine wissenschafltiche Auseinandersetzung hätte ich wahrscheinlich das erlaubte Zeichenvolumen um das 20 bis 50 Fache überstiegen. Aber wenn ich Zeit habe, werde ich mich dem evtl. noch widmen.

    Nicht nachvollziehen kann ich dagegen ihre unterstellung einer gut/böse Dualität, die ich angeblich der Netzöffentlichkeit andichte. Wo genau lesen sie das heraus. Ich spreche eher von einer “verführten Masse”, als von den imperialen Sturmtruppen. Ansonsten habe ich versucht, mich mit Wertungen zurückzuhalten. Das gilt übrigens auch fü ACTA slebst.

    Mit freundlichem Gruß,

    Stefan Herwig

  5. Friedrich Müller schreibt:

    Oh, ich hielt diesen Blog für seriös, ich bitte mir diesen Fehler nachzusehen.

  6. Christian Möller schreibt:

    Hallo Stefan,

    Einerseits kommen mir Deine Aktivitäten mittlerweile wie eine Privatfehde gegenüber Bruno Kramm vor, andererseits kann ich Deine Existenzangst gut nachvollziehen.
    Du lebst vom Musikvertrieb und jede Raubkopie geht an deinem Portemonaie vobei,
    Andererseits musst Du Dir auch den Vorwurf gefallen lassen, uninnovativ und verschlossen neuen Vertriebswegen zu sein.
    Beweise bitte soviel Selbstreflektion auch diesen Weg zu gehen.

    Danke und Gruss
    Christian

    • Social Media Recht schreibt:

      Hallo Christian,

      diesen Kommentar werde ich nun noch veröffentlichen. Er kratzt in der Kombination von Tonalität und Inhalt allerdings mehr als scharf an den in diesem Blog gewollten Umgangsformen. Sachliche Kritik ist jederzeit willkommen. Persönliche Angriffe hingegen überhaupt nicht.

      Beste Grüße
      ND

    • Hallo Christian,

      ich kann dir versichern, dass ich de o.g. Text auch dann geschrieben hätte, wenn das Video nicht von Bruno Kramm intoniert worden wäre. Ich halte Privatfehden übrigens für komplett überflüssig und unkonstruktiv. Das soll nicht heissen, dass ich Bruno Kramms Aktivitäten nicht absolut unverantwortlich halte, und dass er nicht die Debatte um eine Lösung in der Urheberrechtsfrage damit erfolgreich deutlich zurückgeworfen und vergiftet hat.

      Eine Diskussionsgrundlage ist das von ihm bereitgestellte Video in keinem Fall.

      Darüber hinaus bereiten wir in Kürze auch etwas vor, um eine Lösung in der Debatte voranzutreiben, aber ohne irgendeinen gut/böse Dualismus zu pflegen. Neue vertriebswege sind wichtig, und wir sind da noch lange nicht am ende der fahnenstange angelangt. Ich kann nur nicht verstehen, wie du meinen Text so interpretieren kannst, dass ich neuen vertriebswegen gegenüber NICHT aufgeschlossen bin. Ich glaube da projezierst du etwas in meine Position hinein, die de facto ganz anders verortet ist, als du vielleicht glaubst.

      Gruß,

      SH

  7. Kommt zwar drei Monate zu spät, aber immerhin: der RBB mit einem interessanten Video über ACTA und die Kompetenz einiger agierender Politiker.

    http://mediathek.rbb-online.de/rbb-fernsehen/klartext/acta-oder-der-untergang-des-internetlands?documentId=10615028

    Sehr interessant.

    SH

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