Ich liebte dieses Mädchen, das am gleichen Tag wie ich geboren ward. Ich liebte sie im Chlorwasser des Stadtbades, aber wußte nicht, wie ich ihr meine Liebe zeigen sollte. Ich war spät entwickelt, mir kam es noch nicht so recht und da kann man sich natürlich nicht sehen lassen. Außerdem wußte ich nicht genau, wie man das mit den Mädchen genau anzustellen hatte. Um ihr jedoch meine Liebe zu beweisen, begann ich damit, andere zu verprügeln. Ich wollte ihr zeigen, daß ich nicht wohin wüßte vor lauter an mir klebender Liebe. Bis Ricky kam. Natürlich war Ricky ein Werwolf.
Ich war verliebt in Tanja. Sie stand im Schwimmbecken an einer seichten Stelle, dort, wo man nicht schwamm sondern im Wasser stand. Ihr Lächeln hing in ihrem Gesicht zum trocknen und ich ging ins Wasser.
„Hallo, ich bin am 2. April 1969 ge-boren“, sagte ich.
„Ich auch“, sagte sie. Und dann liebten wir uns ohne Namen, nur in der Gewißheit, am gleichen Tag geboren worden zu sein. Wir liebten uns bis Ricky kam. Ricky war ein Werwolf.
Tanja sah wunderbar aus, sie war so figürlich, wie ein gegossenes Gelüst. Sie war genauso alt wie ich, bis Ricky kam, dann wurde sie ein Jahr älter und wurde mit ihm zum Werwolf.