Kenner deutscher Literatur waren sich immer darin einig, dass Jean Paul der erste Autor deutscher Sprache ist. Vor Goethe rangierend (dem es vielleicht seine poetische Sprache verschlagen hätte, wäre er nicht sein Leben lang in einem wohltemperierten Nest gepäppelt worden). Sein Thema: Liebe, Traum, Tod, Musik. An sich die Hauptverdächtigen eines jeden fülligen Werkes. Doch was wären all diese Zettelkaten-Verschachtelungen und Ausuferungen ohne den leiblichen Humor, den Johann Paul Friedrich Richter (der anfänglich von Laurence Stern viel lernte) so meisterlich und üppig als herausragendes Stilmittel einsetzte. Jean Paul gehörte nie einer Schule an, in seiner Zeit blieb er ganz er selbst, und bis heute ist sein Gesamtwerk nicht gefasst worden. Vielleicht ist es auch gar nicht zu fassen.