>Juli, Fünf, Zehn

>Nach fünf Jahren in der Schweiz gestaltete sich für mich das Leben in Deutschland äußerst schwierig. Ich kenne nun einige Leute, die ebenfalls schon in der Schweiz gelebt und gearbeitet haben, die das ähnlich empfanden. Deutschland ist politisch und gesellschaftlich ein Fiasko.

Zu einem Schwierigen Gang wird für mich das Treffen mit meiner Tochter Naomi werden, die ich nach dem Tod ihrer Mutter nicht mehr gesehen habe. Sie ist jetzt zehn Jahre alt und hat über das Jugendamt Lindau Kontakt aufgenommen. Am 13. Juli werde ich ihr nun begegnen. Viele Dinge sind geschehen – damals wie heute – die Brisanz in dieses allererste Gespräch bringen werden. Und gespannt bin ich obendrein. Ein Wermutstropfen ist vor allem die Kommunikation – und das ist immer so – mit den zuständigen Ämtern. Ich muss kaum erwähnen, was ich von Beamten halte. Nachdem ein erster Termin von Seiten des Jugendamtes abgesagt wurde (man hatte sich verplant), kam es zu einer neuen Terminvereinbarung, die nun aber leider ich absagen musste. Hier der Wortlaut

Sehr geehrter Herr Perkampus,
für Naomi finde ich persönlich Ihre Absage äußerst bedauernswert. Für ein Kind ist es schwierig zu verstehen, welche Gründe Erwachsene bewegen, für sie wichtige Zusammentreffen abzusagen. Ich hoffe das ist für Sie verständlich und nachvollziehbar.
Erneuter Versuch einer Terminvereinbarung:Dienstag, den xxx um xxx Uhr in xxx. (xxx von mir eingefügt; p.-)
Ich bitte Sie um baldmöglichste Rückmeldung ob Sie zum o.g. Termin erscheinen können.
Landratsamt Lindau (B)
Kreisjugendamt
Stiftsplatz 4
88131 Lindau (Bodensee)
Sehr geehrter Herr Knöpfle.Dieser Termin wird machbar sein. Allerdings muss ich anmerken, dass ich Ihre Bemerkung zu Beginn dieses Schreibens für äußerst unangebracht halte, aus zweierlei Gründen: Erstens wird impliziert, dass es mir anders MÖGLICH GEWESEN WÄRE, und hier eine Absage aus nichtigen Gründen vorliegt (was ich mir verbitte); zweitens scheinen Sie nicht sehr viel von der kindlichen Psyche zu verstehen, bzw. ihr wenig zuzutrauen. Sie wären überrascht, was Kinder alles verstehen können, vor allem dann, wenn man ihnen keinen Quatsch erzählt. Von dem her ist Ihre Aussage NICHT verständlich und nachvollziehbar, vor allem nicht richtig.

Herzlich
p.-