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Zarias erhebt sich nun doch endlich, aber wach ist er nicht, oder: Zarias erhebt sich, weil er bereits seit geraumer Zeit wach ist, es aber durch das, was man noch ein Viertelstündchen nennt, nicht über sich brachte, in den Raum und die Möglichkeiten vorzustoßen, die ihm ein neuer Tag – dieser Tag – anbietet. Er kann nicht mehr richtig liegen, die Stellungen sind abgenutzt, Bauch, Rücken, Embryo, Löffelchen ohne Speise – ja, die Speise, schon seit Stunden kühn in den Morgen entschwunden (nichts ist so trüb in Nacht gestellt / der Morgen leicht macht’s wieder gut). Das läßt seinen Körper Aktivität fordern, komm’ jetzt, du Faulfleck, es ist doch schönstes Wetter, und auch wenn es nicht so wäre: Das Liegen sollte den nächsten Schritt täglicher Entwicklung tun, nämlich zu einem Sitzen werden. Ohne Backform geht das nicht, ohne Keim, Vorlage, Beweggrund. Du mußt später noch einkaufen, der Hunger treibt dich immer aus dem Haus, so weit ich mich erinnere, unorganisiert wie du bist, kaufst du jeweils nur das Nötigste, vergißt dabei das Eigentliche und verschiebst alles auf morgen, aber hey hey hey – diese Pfannkuchen funktionieren nur mit Eiern, was anderes kriegst du nicht runter, da drinnen arbeitet nichts und niemand, wenn er nicht muß. Deine Organe sind dir treu, es scheint, als benähmen sie sich wie du. „Bin ja auch ich …“ – Wie war das? Antwortest du etwas auf deinen Gedankenstrom … die Erzählstimme kannst du schlecht meinen, die hörst du nämlich nicht … So halbstark zu erwachen, den kleinen Rabbit lau in der Unterhose, noch mit dem Traum beschäftigt, der souverän noch in den Augen glitzert (wenn er schnell zum Spiegel rennte, könnte er wieder Kontakt aufnehmen, aber er hat andere Pläne), treibt Zarias in einen gefühlten Labyrinthausfall. Er ist tatsächlich noch einmal eingeschlafen, so verhält sich das also mit den Viertelstündchen, die den Kreislauf in den Keller schicken, etwas suchen … was denn? Unwichtig. Geh einfach in den Keller und suche etwas! Die letzte Erinnerung: Mona Lisas Gesichtslähmung, in der Kunstwelt als geheimnisvolles Lächeln bewundert, Menschen ohne Bauchnabel, eine lesbische Hauskatze und ein Kind, das aussah wie ein Alien, wie es in der Badewanne sitzend Spaghetti aß. Was um alles in der Welt wollen uns Träume wirklich mitteilen?