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Das Spiel ist bekannt: einer fängt irgendwann einmal damit an, Umberto Eco als einen der letzten Universalgelehrten unserer Zeit zu etikettieren und alle benutzen diesen Begriff, ohne sich darüber im Klaren zu sein, daß er genauso tuntig daherkommt wie der Terminus Allgemeinbildung, nur eben gehobener. Eco, das ist natürlich hinlänglich bekannt, ist Professor für Semiotik, oder sagen wir einfach: DER Semiotiker schlechthin, und da uns Zeichen nun einmal – vom Scheißhaus bis zur Mondrakete – überall begegnen, fällt es ihm vermutlich auch nicht schwer, recht was zu wissen, und eben mehr als der Plebs, der sich mit seiner Allgemeinbildung in die Fernseahnstalten begibt, um das Publikum damit zu verblüffen, das Rezept des Badezusatzes zu kennen, in dem sich Cleaopatra täglich (vermutlich nackt) gewälzt hat – oder wäre das schon wieder universalgelehrt? Wiedemauchsei werde ich mich hier nicht dazu versteigen, eine Rezension zum Friedhof in Prag zu schreiben (ich fühlte mich dann, als begäbe ich mich in eine Fernsehanstalt, um das Publikum damit zu verblüffen, daß…), aber ich darf doch anmerken, daß es für mich neben Mayröckers Vom Umhalsen der Spelingswand das Buch des Jahres ist.