Natürlich funktioniert das Textgefüge nur, wenn es sich nicht über einen langen Zeitraum hin verliert. Ich habe mir angewöhnt, nämlich der Inspiration folgend, Einheiten von relativ kurzen Szenerien zu entwerfen und schnelle Brüche herbeizuführen, die im Film einen Szenenwechsel markieren würden. Das äußert sich nicht nur
im Material des ausgeführten Bildes, sondern auch im – nenne wir es ruhig so – Wechsel des Pinsels (von mir aus auch der Linse). Ich bin der Meinung, daß eine sogenannte Einheitlichkeit gleichermaßen eine Farce ist wie der Realismus – und darüberhinaus völlig unzureichend für eine Darstellung, wie sie mir vorschwebt.
Im Moment der Konzentration, wie sie auch für ein Gedicht bezeichnend ist, schreibe ich die Szene in einem Guß herunter, bis ich spüre, daß zwar nicht die Idee endet, aber sehr wohl der mir für diesen Moment zugedachte “Schub”. Es gibt Tage, da geschieht das Mysterium mehrmals. Ich habe also weiter nichts zu tun, als darauf zu warten und ständig auf der Hut zu sein, den Moment nicht zu verpassen. Das habe ich in den letzten Jahren sozusagen perfektioniert, weshalb ich mich außerstande sehe, an gesellschaftlichen Ereignissen teilzunehmen oder sonst etwas zu tun, ohne dafür präpariert zu sein, wenn das geschieht, das nicht wenig von einem Anfall hat. Ich bin abergläubisch und denke, daß, würde ich einem anderen Tun einmal den Vorzug geben (aus welchen Gründen auch immer), ich nicht mehr im Stande wäre, zu schreiben was ich eben schreibe.