Stand der Sommerkluft (3)


     flirrten unruhig zitternd, szintilierten strahlend, gleißend über den Baldachin hinfort, bedachten das Erdlein mit keinem Blick
    (zu weit entfernt, zu wenig gespreizte Beine)
    und kümmerten sich um eine Verabredung drüben am Fluchtpunkt
    – Dance the Ghost with me
    ja, sie tanzten den ‹Geist›, so als ob überhaupt kein Körper da wäre, der die alleinstehende Bewegung hemmt, die Figur wichtiger als das Motiv, vergänglich
    (ein Jitterbug)
    Yoruba & Bantu sämen das magmatische Blut
    das Zimmer, der Schrank, die Kommode, die Parfümflaschen, das Zimmer
    (eine Puppenstube)
    Schurwolle & handmarmorierter Märchenfilz, gibt es denn eine gedachte Rinne für schwitzende Kissen, einen theoretischen Abstell=Halbmesser für eine Tasse Kaffee ohne Untersetzer, mit Untersetzer, ein Develey=Senfglas?
    man kann nicht aufstehen und tanzen, es gibt keinen Radius in diesem Juke Joint für Grundschritt, Wegdrehen, Retourdrehen, Platzwechsel, Handwechsel, Licht läßt sich kombinieren, die Kerzen leuchten auch bei Tag dann erzittern die Gegenstände, betatschen sich
    entlang der Wand als Schatten, vom nahen Wald dringt der Geruch der großen Fichten durch das geöffnete Fenster, die Schafe blöken zum Fließen der Eger, dicke Teppiche schlucken jeglichen Lärm und auch das Lustgeschrei der Mädchen
    (manchmal riecht es nach Alkohol und nackten Menschen)

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