Deine Haltung wird sich nie verändern

Ist das ein vorwurfsvoller Blick, weil ich nicht Mone geheiratet habe, weil ich mich nie überhaupt verheiraten konnte, weil sich die Dinge in andere Dinge verwandeln könnten, ich mein Älterwerden kaum ertrage, auch wenn es sich nur im Spiegel abspielt, nicht aber, wenn ich die Brücke, das Schloß betrachte und Dich, wie Du warst, unverändert hinter den Lidern stehst? Dich durchlöchert keine Epoche, Du existierst wie eine Fotographie, Deine Haltung wird sich nie verändern, Deine Stimme nicht, kein Haus, kein Garten, ich kann die Obstbäume zählen, die Früchte auf dem warmen Gras, ich dachte, ich schließe die Vorhänge, halte die Uhren an, verdecke die Spiegel und ziehmich in mein Zimmer zurück. Vielleicht decken sich die Ereignisse nicht, vielleicht sind sie etwas durcheinandergewürfelt, vor und zurück auf der Zeitskala, Alpha & Omega nur künstlich, der ewige Strom aus Einbildung & Erfindung, der Mittelpunkt überall, der Umfang nirgends. In diesen sanften Hügeln schlafen die Gerüche mit uns in den ruhenden Achseln, ein launiger neuer Tag wird folgen, das Sonnenlicht verstirbt parterre an der Mauer, dringt höchstens in den Verputz, legt sich zu Ameisen, Weberknechten und Urmündern, die ohne Zwischenkörper gleich in den Proktos übergehen.

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