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ETK-Books: Entropia

Die Literatur, die für mich gleichbedeutend mit Phantastik ist, hat sich einer Sprache zu bedienen, die direkt auf die Wahrnehmung einwirkt. Das Monströse unserer Welt liegt in der Abwesenheit von Sinn und Sicherheit. Jede Kunst hat die Aufgabe, das Angebliche aufzudecken, die Lüge einer wie auch immer gearteten Realität. Da dies nicht mit altbackenem Erzählen funktioniert, muss der Dichter zur Quelle des Sprachbewußtseins gehen, darf Sprache unter keinen Umständen wie das Werkzeug des verschleierten Mainstreams benutzen, das auf Beruhigung und Ordnung abzielt, auf Effizienz und Beschreibung einer nichtvorhandenen Wirklichkeit.

Was man hier vielleicht gerne als experimentelle Literatur bezeichnet – um sich eine Distanz zu erschaffen zwischen sich und dem, was da geschrieben steht – ist an sich gar kein Experiment, sondern die Destabilisierung unserer Sprachmelodie, die nichts anderes vorhat, als zu betören. Einer Karnivore gleich, die von Süße und Begehren spricht, obwohl sie eigentlich stinkt.

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