StartseiteleuchtspurZeitempfinden, fehlendes natürlich

Ich bin so völlig fern von allem, bekomme die Welt nur im Sinne eines Schnellzuges mit, der an mir vorüber braust. Im Grunde bin ich bereits völlig ausgestiegen. Das ist nichts Neues, aber es wird mir jetzt erst so richtig bewußt, daß nämlich es auch gar keinen Weg mehr zurück geben kann, weder in eine gesellschaftliche Ordnung noch in ein gegenwärtiges Zeitempfinden hinein. So werde ich also nicht nachlassen, mich nun noch gezielter um meine eigene Enklave zu kümmern. Ich rette mich damit nicht, denn das Scheißhaus, in dem wir alle leben, bleibt eben dieses Scheißhaus, auch wenn wir unter das Linoleum kriechen.
Im Hof stutzen sie, mit Motorsägen bewaffnet, einen noch verbleibenden, majestätischen Baum. Der Lärm zehrt mich aus, an Arbeit ist nicht zu denken, ich vertippe ich mich ein einem Fort. Ich wünsche mir, diese Baumkletterer – ich gebe mich mit einem zufrieden – würden vom Baum fallen. Ein Unglück, ich wäre bereit, vom Balkon aus zu applaudieren, ein Schälchen Kaffee in der Hand.
Der Baum, so licht; jetzt wird man mich des Abends sehen können, wie ich rastlos hin und her laufe, vor mich hinspreche, die Manuskripte in der Hand. Die mich aufregen, ich hätte gut Lust, wieder einmal alles zu verbrennen.

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