Ich weigere mich, Bestand anzulegen, ein Inventar. Ich kaufe mir einen Schrank, was gar nicht so einfach ist wie es sich anhört, weil es ein substantielles Mobiliar gar nicht mehr gibt und man also ohnehin auf Antiquitäten zurückgreifen muß, die dann keiner liefert, kaufe mir einen Schrank, der dann für die nächsten zwanzig, okay, geben wir mir dreiundzwanzig, Jahre zu mir gehört. Er gewinnt Eindeutigkeit, verhält sich, wie ich mich verhalten würde, wäre ich ein Schrank. Unerträglich der Gedanke, daß, wenn ich von hier ausgetreten sein werde, jemand in meinen Sachen wühlt, das Leben reduziert auf Hinterlassenschaften. Ich hoffe, wenn ich ausgelöscht bin, ausgelöscht zu bleiben.
Daß alles zu einem Haufen geschichtet wird, was noch meiner Oberfläche entstammt oder zu ihr gehört und ich dann mit all dem Zeug verbrannt würde. Oder daß man bereits jetzt dafür sorgt, daß nichts bleibt, daß man vielleicht von vorneherein als verschollen gilt. Und nicht einmal das, weil es niemanden gibt, dem man der Verschollene ist.


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