Es sind die Blumen, die uns gebracht werden, sprechend gebunden, weil es der Blumenflüsterin gelang, die richtigen Blätter zu pikieren, die stachelichten Dornen auszutreiben, das tulpige Aussehen der ausladenden Kelche zu vermeiden – und so will das Geflecht auf einem ausgesuchten Tisch in einer Vase herumprahlen: „Es gibt eine Natur, eine, die nur durch Urgewalt zu wiegen ist.“
Auf sämtlichen Eruptionen läßt sie eine Jungfrau reiten, weil sie gar nicht anders kann, als in der Zerstörung zur Blüte zu gelangen; zur Brutalität paßt nur das Zarte und nur die Gegensätze ziehen sich an. Aber er hört das alles nicht, nicht den Maelstrom, nicht die Fusiliertulpen in der Vase, sein eigenes Gähnen verschlingt die Welt. Trotzdem ist sie weiterhin da. Kann es sich da um einen Trug handeln?
Es ist in den leeren Raum hineinsprechen, und weil dies Laute sind, bleibt nur ein Geräusch. Auch wenn er ‚Haus‘ sagt, wird nicht Jedem sein Haus erscheinen in diesem Raum, der leer – das bedeutet hier: sinnlos ist, der Sinn nicht speichert. Er murmelt: Haus! – es entstehen so viele Häuser wie Ohren (wenn sie denn mit einem Gehirn verquickt sind), die wabern, können jede Größe annehmen und sogar durch Papier oder Haut dringen. Aber: Haus! ist möglich, unmöglich ist: wohnen. Das könnte bedeuten: in einem Haus zu sein, das könnte bedeuten: seine Sachen abgestellt zu haben, seinen Kot auf Blut zu untersuchen, das alles könnte – wohnen – sein.
Nenn mir das Wo Deines Hauses, wo bist Du gewohnt, Dich aufzuhalten: das wird immer schlimmer noch, der leere Raum zittert schon, denn irgend etwas müssen die Schallwellen doch zu bedeuten haben, mehr als das Niesen einer Katze.
„Wißt ihr“, sagt er jetzt in den leeren Raum, „ich glaube, daß wir dort essen schlafen fäkalieren baden lieben müssen, um zu wohnen, daß dies die Pfeiler sind, an denen wir uns heimelig wetzen, ungeschminkt bei Tisch hocken – ich selbst fresse und saufe wie ein Schwein, was rinnt mir nicht alles aus dem Maul vor lauter Geschwindigkeit – also der völlig sinnliche Charakter wird dort offenbar.“ So hört es sich also an, als ließe man sich gehen womanwohnt – und draußen (also anderswo) flaniert man seinen Lack durch den Blickewald, sperrt den Rachen auf, der Zahnpastawolken unter die Menschheit tubt, kämmt sich sogar (meinlieberFreund) das spärliche Hornhaar nach irgendeiner Philosophie, Tischsitten – Sitten überhaupt, einstudiert wie ein Theaterstückerl, schlingeln durch die Straßen, und im Haus, das jetzt verlassen liegt, silhouiert unser eigentlicher Charakter, der die Geschichte fortführt, die völlig unappetitlich – und deshalb wahr – ohne uns geschrieben wird.
Standort: Das aufgekaufte Gespensterhaus, in dem das Gespenst zwecks Arbeitslosigkeit zum Trinker wurde.