Bretonische Märchen

Der  Großvater, ein Holzschuhmacher, verschwand manchmal die halbe Nacht, weil er von Freunden und Bekannten angehalten worden war, die seine Geschichten hören wollten. Beim Arbeiten meditierte er, und niemand durfte ihn stören. Er erzahlte auch Anekdoten, die er frei erfunden hatte, und das sogar in Gegenwart des Helden selbst. Er beschrieb den Ort, die Zeit, die Ereignisse so genau, daß der Betreffende schließlich selber daran glaubte und die Geschichte weitererzählte, als wäre sie ihm wirklich passiert.

Bretonische Märchen. Herausgegeben und übersetzt von Ré Soupault. Reinbek bei Hamburg 1997 (Diederichs Märchen der Weltliteratur, zuerst 1959)